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Wie du merkst, ob du wirklich das Richtige studierst

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WIE KANN ICH DAS RICHTIGE STUDIUM FINDEN?
Diese Frage stellen sich jedes Jahr tausende Studenten.

Es gibt fast keinen Studenten, der sich nicht in den ersten Semestern fragt, ob der Studiengang wirklich der Richtige ist. Es sind dann die Momente, in denen man in einer Vorlesung sitzt und der Professor einem etwas fernab von dem erzählt, was man eigentlich lernen wollte. Oder beim Vorbereiten eines Seminares die totale Lustlosigkeit eintritt. Da fragt man sich “ist das wirklich das Fach, für das ich mich eingeschrieben habe?”

Eine gute Nachricht vorweg: Diese Gedanken sind völlig normal und treten bei wirklich ganz vielen Studenten auf. Sogar wenn es eigentlich der Wunschstudiengang ist.

Doch damit du wirklich erfolgreich studierst, interessiert den Lernstoff aufsaugst, und trotzdem nicht in Dauerstress ausbrichst, muss natürlich dein Studiengang zu dir passen. Du kannst noch so viele Artikel mit Lerntipps lesen, doch sie werden dir am Ende nur weiterhelfen, wenn du dein Fach gefunden hast, für das du Feuer und Flamme bist.
Der Prozess, den richtigen Studiengang zu finden, richtet sich auch nach deinem persönlichen Ziel.

Es sind 2 Faktoren, die nicht unabhängig existieren können.

Ohne ein Ziel wirst du nicht beflügelt studieren, aber mit einem Ziel alleine, ohne passenden Studiengang, wirst du es auch schwer erreichen. Natürlich nur, falls zum Erreichen deines Zieles ein Studium nötig ist. Dies ist ein wichtiger Aspekt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Aber wahrscheinlich studierst du bereits, weshalb wir jetzt versuchen die Frage zu klären, ob dein Fach das Richtige für dich ist.

Schauen wir uns einmal die verschiedenen Szenarien an, warum du Zweifel haben könntest:

WELCHER STUDIENTYP BIST DU?
Jeder von uns beginnt mit einer gewissen Ausgangslage:

  1. Du hast einen Wunschberuf, den du nur durch dein Studium erreichen kannst
  2. Du interessierst dich für einen Fachbereich oder für eine bestimmte Wissenschaft, weißt aber noch nicht genau in welchem Beruf, oder welchem Zweig deines Faches du arbeiten möchtest
  3. Du bist super fasziniert von einem Exoten-Fach, dem man Schwierigkeiten bei der Berufswahl nachschreibt
  4. Du studierst eigentlich nur einen Studiengang, weil die Berufsaussichten ganz gut sind
  5. Du hast eher planlos ein Fach angefangen, von dem du denkst, dass dich es interessieren könnte

Es gibt einen Sonderfall.

Wenn du zur Gruppe 1 oder 2 gehörst, bereits ein Ziel – und wirklich keine größeren Schwierigkeiten beim Lernen hast, dann könntest du theoretisch aufhören diesen Beitrag  zu lesen. Für dich ist eine genauere Zieldefinition interessanter, über die ich in einem anderen Beitrag schreiben möchte.

Gehörst du aber zu den Gruppen 1 bis 5 (in der Realität wirst du zu mehreren Gruppen gehören) und du hattest schon einmal Zweifel, ob das wirklich alles das Richtige ist, dann wird es für dich interessant.

GRUPPE 1: DU HAST EINEN WUNSCHBERUF, DEN DU NUR DURCH DEIN STUDIUM ERREICHEN KANNST
Gehörst du zu dieser Gruppe, bist du in einer verhältnismäßig komfortablen Situation. Angenommen, du weißt ganz genau, dass du Ingenieur werden möchtest. Du kennst diesen Beruf (vlt. von Bekannten oder Verwandten) und bist dir im Klaren, was du später machen möchtest. Allerdings sitzt du nun in der Uni in Kursen, die so überhaupt nicht deinen Vorstellungen entsprechen. Alles voller Theorie und dazu noch Mathekurse mit Themen, die wahrscheinlich überhaupt nichts mit deinem späteren Beruf zu tun haben. Du hast das Gefühl, dass man dich geraden zum totalen Theoretiker ausbildet. Trotzdem weiter studieren?
Natürlich, was für eine Frage! In den seltensten Fällen ist das Studium wirklich so schwer, dass du nicht durchkommst. Gehst du dein Studium mit Effizienz und einem Plan an, kannst du dein Studium mit einem ganz durchschnittlichen IQ bestehen.

Ansonsten wird für dich auch die Zieldefinition interessant, die dir die nötige Power für dein Studium gibt. Wenn du dich wirklich bemühst und es trotz aller Optimierungen nicht gelingen will, würde ich versuchen, das Berufsziel an einer praxisorientierten Fachhochschule anzupeilen.

GRUPPE 2: DU INTERESSIERST DICH FÜR EINEN FACHBEREICH ODER FÜR EINE BESTIMMTE WISSENSCHAFT, WEISST ABER NOCH NICHT GENAU IN WELCHEM BERUF, ODER WELCHEM ZWEIG DEINES FACHES DU ARBEITEN MÖCHTES
Zu dieser Gruppe würde ich mich selbst zählen. Ich habe Medizin studiert, weil mich der Fachbereich interessiert. Genauso gut hätte es auch mehr in die biomedizinische Ecke gehen können. Heute arbeite ich in einem eHealth Startup, in dem ärztliche Expertise gebraucht wird. Es gab in meinem Studium Kurse, die ich wirklich ätzend fand. Zu dieser Zeit hatte ich noch das Problem, dass ich kein klares Ziel hatte, auf das ich hinarbeiten konnte. Mit Ziel meine ich damit nicht ein Examen, sondern ein Ziel, was perfekt zu deiner Lebenseinstellung passt und dich richtig anspornt es zu erreichen.
Wenn du also generell Interesse hast, aber dir einfach Steine in den Weg gelegt werden, sei es durch sehr schwere Prüfungen, eine schlechte Vorlesung, Theorielastigkeit, dann wird es Zeit über die Zukunft nachzudenken. Es hilft überhaupt nichts, sich in seinem Zimmer zu verkriechen und zu grübeln. Es ist an der Zeit, sich gezielt Berufe anzuschauen, in denen Absolventen aus deinem Bereich arbeiten. Manchmal reicht es schon, jemandem für 2-3 Tage über die Schulter zu schauen. Sag einfach, das sei für eine Hausarbeit. Schaue dir die Arbeit an, frage welchen Abschluss derjenige gemacht hat. Würde dich diese Arbeit reizen und begeistern? Wenn ja, weißt du, dass es sich lohnen kann die Zähne zusammen zu beißen. Es sei denn, es handelt sich um ein Exoten Fach, womit wir zum nächsten Punkt kommen…

GRUPPE 3: DU BIST SUPER FASZINIERT VON EINEM EXOTEN-FACH, DEM MAN SCHWIERIGKEITEN BEI DER BERUFSWAHL NACHSCHREIBT
Es gibt einige Studiengänge, bei denen es die Absolventen schwer haben, einen direkten Einstieg in den Beruf zu finden. Nachgesagt wird dies gerne Menschen mit Germanistik, Anglistik, Absolventen jeglicher Medienwissenschaften, Philosophie, Kunstgeschichte usw…
Ich möchte hier überhaupt nicht alle aufzählen und vielleicht tue ich gerade auch einer Fachrichtung Unrecht. Worauf es mir ankommt, dass du gerade bei solchen Fächern richtig überzeugt sein solltest. Bist du also jemand aus der Gruppe 2, der zwar irgendwie Interesse hat, aber dann doch “die Zähne zusammenbeißen” muss, dann wirst du es schwer haben. Fest steht, du kannst in JEDEM, wirklich jedem Fach später beruflich sehr erfolgreich sein und dich verwirklichen, ABER nur, wenn du richtig Bock darauf hast.

Wenn du z.B. Medienwissenschaften studierst, würde ich vermuten, dass du ein eigenes Blog hast oder für andere Blogs schreibst, einen Youtube Channel hast oder für andere Videos entwirfst und produzierst. Oder fotografierst, Cover entwirfst, lieber mit Photoshop als mit Word arbeitest.

Selbst wenn du mir erzählst, dass das eigentlich nicht Bestandteil deines Studiums ist, dann solltest du all das in deiner Freizeit leidenschaftlich gerne machen. Vom ersten Semester an. Wenn du so handelst, hast du noch vor Ende deines Studiums manchmal mehr erreicht, als ein anderer Absolvent nach 3 Jahren Berufserfahrung. Wenn du in dem, was du machst gut bist, wirst du zum gefragten Experten.
Doch bevor du nun dein BWL Studium hinschmeißt und Archäologie studierst, schaue dir doch mal die Gruppe 4 an.

GRUPPE 4: DU STUDIERST EIGENTLICH NUR EINEN STUDIENGANG, WEIL DIE BERUFSAUSSICHTEN GANZ GUT SIND
Mh ja, Archäologie interessiert dich zwar, aber du hast dich dann doch für BWL entschieden. Denn alle haben gesagt: Damit kannst du alles machen und bekommst auf jeden Fall einen Job. Fakt ist, mit BWL bist du ein Auto, was irgendwo halbfertig in einer Fabrik vom Band geht. Vollständig wirst du erst, wenn du etwas damit anfangen kannst. Was ich damit sagen will, du kannst aus Studiengängen, die ein breites Spektrum sowie gute Jobaussichten besitzen, einiges rausholen. So könntest du mit deinem BWL Studium später Archäologen bei ihrer Kostenkalkulation beraten. Oder ein Unternehmen gründen, welches reiche Menschen auf eine einsame Insel in ein Adventure Abenteuer schickt. Whatever 😉 Du hast immer noch die Chance, dein Interessensgebiet als Hobby zu handhaben und später mit deinem Studium zu verknüpfen.

Besitzt du für deinen Studiengang Interesse, er bereitet dir wenig Probleme und es gibt kein Fach, welchem du jeden Tag reumütig nachtrauerst, dass du es nicht studiert hast, dann würde ich es durchziehen. Solltest du dich aber wirklich unwohl fühlen und du machst es echt nur wegen dem Job- vergiss es. Wie willst du so zufrieden im Leben werden? Im Vordergrund deines Seins auf diesem Planeten steht dein Leben und nicht dein sicherer 0815 Job!

GRUPPE 5: DU HAST EHER PLANLOS EIN FACH ANGEFANGEN, VON DEM DU DENKST, DASS DICH ES INTERESSIEREN KÖNNTE
Der Titel klingt schon wie ein Vorwurf. Soll es aber nicht sein. Es ist nicht verwerflich, ein Fach auszuprobieren. Wichtig dabei ist immer der Motivationsgrund. Wolltest du einfach nur irgendwas studieren? Anglistik könnte doch irgendwie interessant sein, oder? Wie wäre es mit Forensik, das ist bestimmt super spannend. (zumindest im TV)
Auch für dich gelten dieselben Regeln, die ich eben schon angesprochen habe. Ist dein Fach eher ein Exot, dann setz dich in die Vorlesung und entscheide, ob du die Beisterung aufbringen kannst. Hast du ein Fach angefangen, weil es dir Sicherheit gibt (Jura, BWL, Ingenieurwissenschaften, Medizin usw.), musst du zumindest genug Motivation haben, es auch durchzuziehen. Du sollst dich nicht quälen! Zumindest nicht, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben.

Nicht jeder Abschluss bedeutet außerdem eine komplette Jobgarantie, es gibt schließlich genug Juristen, die es schwer haben. Das sind genau die Studenten, die mit zu wenig Begeisterung studiert haben.

FAZIT:
-nicht alle Zweifel im Studium sind so gravierend, dass du abbrechen solltest
-bist du wirklich richtig unglücklich mit deinem Studiengang, brich ihn ab
-wenn du mit Begeisterung für ein Fach studierst, sind die Jobaussichten unwichtig; es ist nur eine Frage, wie du dann schon während deines Studiums deinen Weg bahnst, um außergewöhnlich zu werden
-bei Fächern, die breit aufgestellt sind und viel Freiraum bei der Berufswahl lassen, kannst du dein Studium auch durchziehen, ohne in Begeisterungsstürme auszubrechen; du kannst später immer noch mit deinem Wissen in einem Gebiet arbeiten, für dass du dich begeistern kannst

Habe ich dich verunsichert? Bist du nicht zufrieden, aber weißt nicht, was du sonst studieren sollst?
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, deinen Rucksack zu packen und ein paar Monate zu reisen? Wer ein wenig Sicherheit haben will, für den ist ein Travel & Work in Australien Peru eine gute Sache. Dort kannst du zu dir selbst finden. Es geht vielen oft so, dass sie erst dann wissen, was sie möchten, wenn sie einmal der Routine des Alltags entflohen sind. Die Welt sieht auf einmal ganz anders aus.

Wie waren deine Erlebnisse? Wie hast du gemerkt, dass dein Studiengang für dich der richtige ist, oder warum hast du abgebrochen? Schreib es in die Kommentare :)
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Der Beitrag Wie du merkst, ob du wirklich das Richtige studierst erschien zuerst auf Studiblog.


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