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Ich war naiv, als ich dachte alles über Schwänze zu wissen!

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Mythos: Fleisch, Blut, Penis?

Bereits in meiner Jugend gab es diesen Mythos vom Fleisch- und Blut-Penis. Von Schwänzen, die im erigiertem Zustand ihre Größe behalten oder stark wachsen. Mythos deshalb, weil ich bisher immer nur die eine Variante kennengelernt habe. Dick, groß, schmal, mit Krümmung nach links, nach rechts, nach oben, nach unten, kegelförmig, spitz oder adrig – aber egal ob YAY oder NAY, größer wurden sie alle, jedoch nicht wesentlich zu der ursprünglichen Ausgangssituation. Eine wirkliche Überraschung erlebte ich bei einem guten Stück erst neulich!
Ganz frisch in Berlin und ohne Freunde gab es für mich am Wochenende neben schlafen nur eine Beschäftigung: shoppen!

So entdeckte ich Stores, die ich vorher nicht kannte und freute mich über fancy neue Klamotten. Wenigstens etwas. Ein Laden hat es mir dabei besonders angetan. Bei einem meiner ausschweifenden Shooping-Exzesse am Ku’damm verließ ich nach einer verflucht hohen Rechnung glücklich und dennoch mit einem Funken schlechten Gewissen (die Frauen kennen dieses Gefühl) den Store.
Als mich beim Rausgehen jemand ansprach: „Hei!“ Ach, du Scheiße! dachte ich. Hab ich etwa vergessen etwas zu zahlen? Panisch sah ich auf, in diese lieben braunen Augen, dieses riesigen Mannes. „Ehm, ja?“, sagte ich ängstlich. Obwohl es gar keinen Grund gab ängstlich zu sein, verflucht!

„Du kommst öfter her, stimmt’s?“, fragte er mit sanfter Stimme. Und wieder schaffte ich nur ein: „Ehm, ja!“ Okay, was ist hier los?
„Hast du Lust mal einen Kaffee mit mir zu trinken?“ Oh, Mann! Ich peile es nicht mal wenn ich angemacht werde. Er war der Store-Manager des Ladens und gab mir seine Karte…

Soll ich oder nicht? Lage musste ich nicht überlegen. Das es keinen Kaffee geben wird wusste ich. Was hatte ich zu verlieren? Und wenn ich jedes Wochenende weiter so shoppe, bin ich bald arm. Also muss eine neue Beschäftigung her. Und diese sollte der sexy Store-Manager werden.

Er lud mich zu sich nach Hause ein. Einen Film schauen. Da ich in meiner neuen Wohnung nur ein Bett hatte, freute ich mich sogar auf eine Couch und einen Fernseher. Und: auf alles andere.
Er wohnt im Prenzlauer Berg und holte mich von der Bahnstation ab. Seine Wohnung war geschmackvoll eingerichtet und er sehr zuvorkommend. Wir sahen tatsächlich einen Film und es fehlte mir an nichts, da er ständig fragte, nachschenkte und mich wissen lassen wollte, dass er sich bemüht um es mir so gemütlich wie möglich zu machen.
Nach dem Film nahm er mir das Glas Wasser aus der Hand. Stellte es behutsam auf den weißen Tisch, auf einen Untersetzter um sich dann zu mir zu drehen. Er zog mein Kinn zu sich und küsste mich. Es war einer dieser extrem heißen Tage in diesem Sommer und der Ventilator auf dem Boden surrte vergebens. Küssen konnte dieser Junge. Sein Bart war ganz weich und duftete herrlich natürlich. Nach wilden Küssen auf der Couch hob er mich hoch, die alten Holzdielen knarrten als er mich ins Schlafzimmer trug. Sein Bett, eine Matratze auf Euro-Paletten. Darauf legte er mich ganz langsam. Es war nicht diese Art stürmische Leidenschaft, wie man sie aus Filmen kennt. Es war heiß, aber dennoch liebevoll. Wie er selbst.
Er blieb auch behutsam als er mich auszog. Sank zwischen meine Beine, sah mich an und sagte: „Und du kommst jetzt!“ Okay, dachte ich…

Und verdammte scheiße, er hat nicht zu viel versprochen.
Ich wollte mich mit einem Blowjob bedanken. Zog ihm die Hose aus und erlebte dabei mein blaues Wunder. Klein! Klein! Nicht steif. Klein? Fuck, bisher hatte ich Glück und kein Mini-Wini Würstchen im Bett gehabt. Definiere „klein“! Na gut, mit meiner zierlichen Frauenhand konnte ich ihn komplett umschließen (Höhe und Dicke). Reicht das? Zur Erklärung ja, mir allerdings so gesehen nicht.
Was nun? Da er so lieb ist, musste ich einfach mein bestes geben. Also nahm ich den Kleinen und bewegte meine Hand auf und ab… Er stöhnte. Na wenigstens gefällt es ihm und langsam wurde er steif. Aber nicht nur das. Er wuchs und wuchs und war auf einmal beachtlich groß. Wow! Eine echte Wundertüte! Oder besser gesagte ein sogenannter „Blut-Penis“. Dieses Phänomen wird so genannt, weil Blut, das zusätzlich zu den Schwellkörpern in den Penis gepumpt wird, für das Spontanwachstum sorgt. Spontan ist gut! Wachstum auch!

Bis jetzt sind mir eben nur „Shower“, also Fleischpenisse, untergekommen. (Mein Wortspiel kurz feiern und weiter geht es!)
Schnell an Muttis Nähkästchen ein Maßband gegriffen oder aus dem Federmäppchen das Lineal gekramt! Jungs, falls ihr jetzt wissen wollt, ob ihr ein „Grower“ oder „Shower“ seid, so einfach geht es:

Messt die Länge eures steifen Penis und teilt diese durch die Länge eures schlaffen Penis. Kleiner als 1,9 und ihr habt einen Fleischpenis. Mehr als 2,0, also verdoppelt, habt ihr einen Blutpenis. Wetten, ihr tut es?
Aber ich muss sagen, beides hat seine Vor- und Nachteile. Beim Shower weiß man als Frau einfach was man hat oder eben nicht. Tatsächlich kommt es nicht auf die Größe an, auch wenn sich das in diesem Text jetzt so anhört. Zu klein darf er natürlich nicht sein. Wen er nicht den G-Punkt trifft bringt mir das nicht wirklich viel. Ist er zu groß und stößt an, allerdings auch nicht. Ein Mittelmaß ist perfekt. Aber was bedeutet Mittelmaß? Das ist sicher be jeder Frau anders. Ich zum Beispiel bin klein und damit auch klein gebaut. Ich würde sagen mir reicht der Durchnitts-Penis, der laut Forschern des Londoner King’s College bei 13,12 Zentimetern liegt. Im erigiertem Zustand versteht sich. Also ganz gleich ob Shower oder Grower.
Aber diiese Erkenntnis, war fast so, wie rauszufinden, dass es den Osterhasen wirklich gibt. Mythos bestätigt, es gibt ihn tatsächlich!
Aus NAY wurde YAY! So schnell kann es gehen und der Abend wurde dann doch groß-artig.

Cheers!

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Wir sind eine Sex WG- Katastrophen aus der WG-Suche

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Berlin, München oder Hamburg. In den Großstädten ist der Wohnraum in Uninähe knapp.

Wer eine Wohnung sucht durchforstet die gängigen WG-Portale. Doch einige vermeintlich geniale Angebote entpuppen sich bei genauerem Hinsehen oder Nachfragen als ziemlich “außergewöhnliche” Gesuche.

Die Bums- Wg

26 Quadratmeter, helle Fenster, Berlin Kreuzberg. Was sich nach einem Traum anhört, ist an einen klitzekleinen Haken geknüpft.

“Wir sind eine Sex-WG! Haben also regelmäßig untereinander Sex und leben sehr offen! Bitte zeigt auch, dass ihr das gelesen und verstanden habt :)”, heißt es in der Anzeige.

Na, wer hat denn da keine Lust, nach einem Unitag direkt entspannt mit den Mitbewohnern zu vögeln…

Nur ein Zweck-Wg- und, oh, einen schönen Balkon hast du da

Eine Wg- in der man nur zum Zweck wohnt. Aber bitte keine Putzpläne. Die Erstellerin dieser Anzeige erzählt außerdem sehr ausführlich über ihre Vorlieben.

“…Ausserdem liebe ich lange Badewannensitzungen mit gutem Buch und kleinem Snack, so dass das Bad schon mal 1-2 Stunden am Stück blockiert sein kann.” 

Naja, das wird schon, dafür hat man ja seine Ruhe und einen Balkon. Moment…

„…helles, schönes, unmöbliertes ca. 18qm großes Zimmer mit rotbraunen Dielen und Doppeltür zum eigenem Balkon! (den ich nur gaaanz selten mal mitbenutzen werde)”

Hatten wir vergessen zu erwähnen, dass die Erstellerin nachtaktiv ist und sich mal gemütlich im Zimmer einen durchzieht?

Vielleicht dann doch besser das nächste Angebot.

Durchgangszimmer mit Schlange

Wer sich auf  diese freundlich formulierte Anzeige meldet, muss nicht einmal Sex mit seinem Mitbewohner haben. Es ist außerdem keine Zweck WG. Volltreffer.

Naja, die Schlange “Naki” des Besitzers wird schon nicht stören. Aber das wird ja auch erwähnt:

Natürlich solltest du auch kein Problem mit Schlangen und häufigen Besuch von meinem Freund haben.”

Doch irgendetwas stimmt trotzdem nicht. Ah, genau, das mit dem Durchgangszimmer:

“…wenn man ins Bad möchte, muss man durchs Zimmer gehen. Ich weiß, ein großer Minuspunkt! Andererseits hat man dann sogesehen auch sein “eigenes Bad” :D”

Echt klasse. Dann sollte man sich aber beim Sex beeilen, wenn der eigene Partner da ist, sonst können die Mitbewohner nicht aufs Klo- weil du Sex hast!

Die Kollegen von jetzt haben auch ein paar Mails gesammelten von kuriosen Nachrichtenverläufen, wir haben die Besten rausgesucht:

Da werden wir uns doch irgendwie einig 😉 

“Hi (. . .),

Ich bin (. . . ), 25, und hätte noch ein Zimmer frei. Das Zimmer ist Ca. 13qm groß und in einer 3-zi-Wohnung in bogenhausen. S-Bahn und geschäfte des täglichen Bedarfs sind fußläufin g in nur wenigen Gehminuten erreichbar. Falls du Sex genauso magst wie ich, bin ich mir sicher, dass wir uns über die Miete schoeinig werden würden. Falls du dies jedoch als moralisch verwerflich empfindest, so verzeih die Störung. Bei Interesse können wir gerne vorab Bilder austauschen :).

LG (. . .)” 

Nicht weniger höflich, aber umso eindeutiger diese Anzeige

“hi,

wir sind drei junge informatiker und ein e-techniker. wir hängen zwar die meiste zeit beim programmieren sind aber ansonsten 4 fesche ansehliche junge männer. wir haben ein schönes helles ca. 15qm großes zimmer frei. wir suchen eine studentin, die uns ein leben außerhalb von bits und byts zeigt. schreib uns eine aussagekräftige mail, warum gerade du die richtige für unsere wG bist und schicke ein foto mit!

anforderungsprofil:

* gut aussehend

* sexy

* am besten solo

* offen für neues

* nett sympatisch

* dominant

bitt nur ernst gemeint zuschriften.

wir freuen uns auf dich!

(. . .)”

Da würde man als junge Frau doch gerne einziehen…

Top Lage, umsonst wohnen und das kleine Geschäft

“Als ich unterwegs war, erhielt ich einen Anruf von einer unbekannten Nummer. Ein Mann, schätzungsweise 30 bis 40 Jahre, hat mir ein WG-Zimmer anbieten wollen: 20 Quadratmeter, Altbau, beste Lage, er sei unter der Woche meistens beruflich unterwegs, drei Minuten zur nächsten U-Bahn-Station, Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Reichweite.

 Übereuphorisch wegen des unglaublich guten Angebots fragte ich: ‚Das klingt ja perfekt! Wie hoch ist die Miete?‘ Dann kam mit einer unfassbaren Selbstverständlichkeit von ihm: ‚Du wohnst umsonst. Du musst mich nur einmal die Woche anpinkeln.‘ Mit so etwas habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich habe aus allen Inseraten meine Rufnummer entfernt und hoffe weiterhin auf seriöse Angebote – und dass ich bald eine Wohnung finde.”

Viel Haut beim Skype Gespräch

“Ein junger Mann – Student, 26 – hatte mich angeschrieben, ob ich nicht an seiner WG interessiert wäre. Er und noch ein Mädel würden darin wohnen – am Max-Weber-Platz. Die Miete von 450 Euro war okay. Wir haben zuerst ein Skype-Date ausgemacht um Genaueres zu besprechen. Als wir skypten, kam der junge Mann gerade aus der Dusche und meinte, er ziehe jetzt nur schnell ein T-Shirt drüber. Im Laufe des Gesprächs wollte er mir ein paar Fotos von sich schicken, da er in letzter Zeit oft im Fitnessstudio war. Außerdem, meinte er, ginge sein Mikro nicht – wir haben einander also gesehen und geschrieben, aber nicht gesprochen. Nach einer gewissen Zeit ist er kurz in die Küche, um sich einen Tee zu machen – untenrum komplett nackt. Das hab ich erst gesehen, als er aufgestanden ist. Und er kam auch kurz darauf genauso nackt wieder zurück. Diesmal hatte ich vollen Blick auf seinen Schritt. Es laufe alles sehr frei in der WG, sagte er. Kurz darauf hab ich das Gespräch beendet und ihm mitgeteilt, dass ich nicht mehr interessiert sei.”

Und? Wie erging es euch bei eurer WG-Suche? Schickt uns eure kuriosen Erlebnisse oder erstellt direkt einen Beitrag.

Photo Credit: J. Lightning , cc

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Wieso dies der beste Studentenjob des Semesters ist

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Studentenjobs sind ein Fluch und Segen zugleich für jeden Studierenden. Hat man einen, kann man mehr Geld ausgeben, aber hat weniger Zeit fürs Studium oder Freizeit.

Was wäre, wenn man mit seiner Freizeit noch Geld verdienen könnte?

Du sitzt im Café über deinem Latte Macchiato und surfst mit deinem Smartphone. Du siehst witzige Dinge und welche, die dich vielleicht aufregen. Oder du bist in Gedanken immer noch bei der kranken Party vom Wochenende, die man eigentlich für die Ewigkeit festhalten müsste.

Ich mache es kurz- wir sponsern dich dafür, dass du “Epic shit” erstellst. Also wir hier, vom Studiblog. *wink*

Früher hieß das Autoren, aber wir suchen keine Leute, die Journalismus studieren, sondern ganz “normale” Studenten, die coolen Content produzieren. Dabei muss es sich nicht einmal um einen Text handeln, denn auch diese Liste mit Walt Disney GIF’s  ist ganz schön beliebt.

Das ist der Deal:

Wir vergeben einen Posten als “Chefredakteur”. Für erst einmal 2 Monate versorgst du die Studiblog Leserschaft regelmäßig mit Storys und coolen Beiträgen und bekommst dafür 400 Euro Cash.

 

Wie kannst du teilnehmen?

Du registrierst dich hier einfach als Autor mit 2 Klicks und kannst direkt loslegen. Wir schauen uns alle Beiträge, die bis zum 31.11.2015 eingegangen sind an und küren einen “Chefredakteur.”

Wenn die Aktion unsere Erwartungen übertrifft, vergeben wir auch noch den Posten als “Junior-Redakteur”, der/die dann ein bisschen weniger umfangreich arbeitet. Aber auch einzelne Ersteller/innen haben die Chance, ab und zu gegen Cash$$ Beiträge zu schreiben. Wir kommen dann einfach auf euch zu :)

Jetzt anmelden

Cheat-Tipps: Was gut ankommt

Hier gewinnt nicht der Beitrag mit den meisten Likes. (Aber auch nicht der mit den wenigsten) Wir schauen bei den Beiträgen, auf welches Interesse sie bei den Lesern stoßen. Wie viele Leute schauen sich den Beitrag an?

Textbeiträge:

Bildbeiträge:

Du kannst Listen lieben oder hassen, aber wenn sie gut gemacht sind, werden sie mehr Leute lieben.

Du siehst, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

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Wer kann hier Beiträge erstellen?

Durch unsere neue Möglichkeit, sich hier mit 2 Klicks anzumelden, kann JEDER einfach ein paar Bilder oder einen Text hochladen. Diese Möglichkeit nutzen zum Beispiel auch Studenten, die schon einen Blog haben. Du kannst als Autor in deinem Profil nämlich deine eigene Webseite und deine anderen Channels (Twitter/Facebook/Youtube etc.) einbinden. So bekommst du ganz einfach eine viel größere Leserschaft.

Aber auch, wenn du einfach mal einen Beitrag schreiben möchtest, findest du bei Studiblog eine große Menge an Lesern. Wir möchten hier jedem die Möglichkeit geben, mitzumachen.

 

Noch Fragen? Schreib uns einfach, auch wenn es irgendwelche Probleme beim Registrieren oder Hochladen von Beiträgen gibt.

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Auslandssemester in Frankreich

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Ein Auslandssemester in Frankreich – soweit, so gut. Wäre da nicht ein klitzekleiner Haken: Mein Studiengang „Angewandte Sprachwissenschaften“ ist bilingual (Deutsch/ Englisch). Englisch studieren in Frankreich? Die blöden Kommentare ließen nicht lange auf sich warten. Da das Auslandssemester an einer englischsprachigen Uni aber verpflichtend ist und ich seit Kindesbeinen an zweimal pro Jahr Urlaub in Frankreich gemacht habe, stand mein Wunschland von vornherein fest.

Die Universität

Die angeblich englischsprachige Uni entsprach nicht ganz unseren Vorstellungen. Um ehrlich zu sein: Hier spricht kaum jemand Englisch, abgesehen von den wenigen Professoren, die Muttersprachler sind. Alle anderen Profs halten die Vorlesungen bzw. Seminare zu 90% auf Französisch, „weil sonst niemand etwas versteht“. Wie auch, wenn man es nicht lernt? Wir hatten arge Schwierigkeiten, einen Stundenplan mit den erforderlichen 30 ECTS zu bekommen und irgendwelche Kurse zusammen zu kratzen, die zumindest im entferntesten Sinne etwas mit unserem Fach zu tun haben.
Die Seminare dauern hier 60 Minuten und gehen nahtlos in einander über. Das bedeutet, dass pünktlich zu jeder vollen Stunde alle Studenten aufspringen und in den nächsten Raum hetzen. Während wir deutschen Studenten in der ersten Woche am Ende der Seminare immer brav auf den Tisch klopften, waren die französischen Studenten schon längst über alle Berge. Wir haben uns das dann auch relativ schnell abgewöhnt. Der Begriff „Vorlesung“ hat hier eine völlig neue Bedeutung erhalten: Tatsächlich lesen die meisten Profs ihre Vorlesung wortwörtlich von einem Zettel ab und die französischen Studenten hacken Wort für Wort in ihr Notebook. Dabei schauen sie ab und zu geringschätzig bis überrascht auf unsere stichpunktartigen Notizen…
Ein weiteres Highlight in unserem französischen Uni-Leben ist ein Seminar, das sich hauptsächlich auf Kommunikation und Konversation beschränkt. Hier wird also alle paar Stunden eine neue Gruppenarbeit angeleiert, die meistens ein Rollenspiel zum Ziel hat. Mit Poster. Ja, ihr habt richtig gehört. Wir malen Poster. Im 6. Semester! Und ja, die meisten Studenten sprechen in etwa auf dem Niveau eines Neuntklässlers.

Der Straßenverkehr

Der Straßenverkehr in Frankreich ist eine Wissenschaft für sich. Ich habe ein paar Tage gebraucht, um mich zurechtzufinden – sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto. Als Fußgänger ist es recht simple: Am Zebrastreifen hält niemand von alleine an. Also einfach voller Selbstbewusstsein auf die Fahrbahn treten und schon mal den Arm heben, um sich im Voraus dafür zu bedanken, dass man am Leben gelassen wird (was meistens der Fall ist). Wer zögert, verliert! Rote Fußgängerampeln existieren hier nicht, jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne. Ich wohne in der Nähe einer Schule und habe mich eines Morgens ordnungsgemäß an die rote Ampel gestellt – bis sich ein Pulk Kinder an mir vorbeidrängte und ihnen kurz darauf eine Mutter mit zwei Kindern an der Hand folgte. Dieses Phänomen habe ich noch ein paar Tage beobachtet und mich irgendwann der Masse angeschlossen. Rote Fußgängerampeln sind für Anfänger!
Als Fahrradfahrer lebt es sich recht gefährlich, da ein Großteil der Autofahrer hier ziemlich radikal fährt (dazu gleich mehr) und man häufig um sein Leben fürchten muss. Die meisten Fahrradwege sind Teil der Busspuren, sodass man ständig einen 11-Tonner im Nacken sitzen hat und um sein Leben strampelt. Auch in 30-Zonen (Richtwert) muss man ständig auf der Hut sein, denn im Auto haben es die Franzosen stets eilig und überholen sie an den unmöglichsten Stellen und ohne Rücksicht auf Verluste (warum sie trotzdem nie pünktlich sind, weiß ich immer noch nicht). Vorsicht ist ebenfalls bei abbiegenden Autos geboten, Schulterblick und Bremsbereitschaft ist nur von Fahrschulautos zu erwarten. Mittlerweile habe ich es aber aufgegeben, mich über jeden abbiegenden Autofahrer aufzuregen, der mich beinahe niedermäht.
Wer also in Frankreich Auto fährt, sollte sich folgende (halbernste) Regeln zu Herzen nehmen:

  1. Sei rücksichtslos! Gegenüber Fahrradfahrer, Fußgängern am Zebrastreifen und natürlich deinen Mitstreitern in Autos und auf Motorrädern.
  2. Ignoriere Stoppschilder, es sei denn, du möchtest den Zorn deines Hintermannes auf dich ziehen.
  3. Ampeln springen von Rot direkt auf Grün, also am besten die ganze Zeit auf dem Gaspedal stehen und die Kupplung bereithalten – ansonsten drohen ebenfalls Hupkonzerte.
  4. Hindernis auf deiner Seite? Egal – wer schneller fährt, darf als erstes durch.
  5. Außenspiegel bleiben am besten eingeklappt, damit die Motorräder auch auf der Autobahn zwischen zwei Autos durchkommen. Sandalen und kurze Hose gehören hierbei zur Schutzkleidung.
  6. Auf der Autobahn gilt: Blinker links bleibt durchgehend an, es sei denn, man muss rechts überholen, dann entsprechend der rechte.
  7. Der Kreisverkehr ist in Frankreich heilig. Entweder du passt dich an das Gedränge an oder du hast verloren.
  8. Überholen geht immer. Auch an unübersichtlichen Stellen und über durchgezogenen Linien.

 

Das Land und die Leute

Trotz meiner langjährigen Frankreich-Erfahrungen, bin ich auch dieses Mal wieder überrascht und erfreut über die Offenheit und Ungezwungenheit der Franzosen. Sei es an der Ampel mit einem anderen Fahrradfahrer oder an der Bushaltestelle mit einer Oma: Scheinbar jeder ist zu einem Plausch aufgelegt und freut sich, wenn man als Nicht-Einheimischer die Sprache spricht.
Mein Apartment ist im Dachgeschoss eines Einfamilienhauses, sodass ich engen Kontakt zur Familie habe, die das Apartment vermietet. Mittlerweile wundere ich mich nicht mehr, wenn die Haustür mal wieder nicht abgeschlossen war. Passiert schon nichts! Auch meine Zimmertür schließe ich nicht mehr ab, auch nicht, als Handwerker in meiner Küche gearbeitet haben. Stattdessen unterhalte ich mich mit ihnen und biete ihnen Trinken und Essen an, wie das hier so üblich ist.
Ich bin einem Basketballverein beigetreten und trainiere mit der hiesigen Damenmannschaft. Dadurch habe ich viel Kontakt zu waschechten Franzosen und so tauschen wir uns über die Vorurteile aus, was immer sehr unterhaltsam ist… Bestes Beispiel: Während einer Fahrt zum Auswärtsspiel kam irgendein Techno-Lied im Radio. Die Fahrerin hat direkt aufgedreht und alle riefen: „Stina, hör mal, Techno! Das mögen doch alle Deutschen!“ Äh, nein.
Für großes „Entsetzen“ hat auch meine Beschreibung eines deutschen Frühstücks gesorgt. Brötchen oder Brot mit allerlei Aufschnitt und manchmal sogar Eiern… Unvorstellbar für die Franzosen, die morgens höchstens ein Croissant oder ein Stückchen trockenen Kuchen essen und Kaffee trinken. Neben der Unfähigkeit Englisch zu sprechen, hat sich übrigens noch ein Vorurteil bestätigt: Das bekannte Bild eines Franzosen mit einem Baguette in der Hand. Bestes Beispiel: Nach einem Spaziergang mit dem Hund meiner Vermieter habe ich noch ein Baguette geholt und siehe da: Mit dem Hund an der einen Hand und Baguette in der anderen sahen wir offenbar ganz schön Französisch aus, denn plötzlich wurden wir von allen Franzosen mit einem freundlichen “Bonjour” begrüßt. So viel also zum Thema Stereotypen. Wenn man hingegen in Turnschuhen und mit Rucksack unterwegs ist und zwischendurch orientierungslos auf die Straßenkarte starrt, steht einem das Wort “Touri” natürlich auch auf die Stirn tätowiert.

Das Auslandssemester neigt sich langsam dem Ende zu. Neben all den leckeren Sachen, die es hier zu essen gibt, habe ich aber vor allem eins schätzen gelernt: Das berühmte „savoir vivre“. Nach einem turbulenten und schlecht organisierten Start haben wir uns dazu entschieden, die deutsche „Gestressheit“ abzulegen und uns zu entspannen. Wir sind zwar immer noch pünktlich bei allen Treffen, aber wenn mal wieder etwas nicht sofort klappt.. t’inquiètes.  Ça va arriver!

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How to look like a law student

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Jurist von Kopf bis Fuß
Eine einfache Anleitung zum Selbermachen für den normalen Durchschnittsstudenten

Du wolltest schon immer einmal wissen, wie es sich anfühlt ein angehender Jurist zu sein? Keine Sorge, das ist keine Herkules-Aufgabe. Es ist gar nicht schwer. Befolge einfach meine Anweisungen, lerne einmal immer Recht zu haben und pack noch eine Prise Arroganz dazu. Dann bist du der geborene Jurastudent ^^
Kommen wir zunächst einmal zu dem wichtigsten, wenn auch kniffligsten Teil: DER Look. Und wenn du jetzt denkst, das ist doch kein Thema, schließlich kommt es nicht aufs Äußere an – tja dann liegst du falsch. Das Aussehen ist mit dem Auftreten das Essentielle, was einen Jurastudenten von dem Rest des einfachen (Studenten-)Volkes unterscheidet. Fangen wir mit dem schönen Geschlecht an. Und solltet ihr jetzt an Bleistiftröcke, weiße Blusen und graue Blazer denken – muss ich euch abermals enttäuschen. Ehm, Hallo? Das ist ja so was von überholt. Die moderne Jurastudentin von heute hat den Bleistiftrock bereits vor Jahren aussortiert. Das neue Must-Have? Ich sag nur Michael Kors Tasche. Fehlt dir das nötige Kleingeld dazu? Kein Thema, es gibt dutzende Kopien davon. Glaubt mir, ich kenne genügend Mädels, die dem Trend unbedingt folgen wollen und dafür eben kurz in die Türkei jetten. Aber „Psst“! Das würde natürlich keine von ihnen zugeben. Und wenn du eher zu den betuchteren Mädchen gehörst und dein Hauptberuf eigentlich mal „Tochter“ sein wird – dann tut´s natürlich auch die Louis Vuitton vom letzten Paristrip. Ganz dem Motto: Je teurer, desto besser :* Aber Vorsicht, Süße! Lass dir sagen, dass die doch ganz nicht so stabil sind, wie man bei ihrem stolzen Preis wohl vermuten mag. Und sollte sie doch mal unter dem Gewicht des neuen Schönfelders reißen – bleib cool. Die nächste Tasche ist nur einen Shoppingtrip entfernt.

Fahren wir fort. Es ist nämlich nicht nur die Michael Cors Tasche, die die coole Juristin von heute auszeichnet. Ein weiteres It Piece sind ganz klar die Perlenohrringe. Auch hier gilt, kannst du dir keine echten leisten, schau bei „Bijou Brigitte“ vorbei 😉 Was hier natürlich nicht fehlen darf, ist die klassische Hochsteckfrisur. Ganz gleich, ob eher die strenge Variante vom Dutt oder lieber die verspielte Version. Zulässig ist natürlich auch der hoch angesetzte Pferdeschwanz oder das Zurückstecken der vorderen Haarpartie. Sei frei in deiner Entscheidung. Aber achte stets darauf, dich seriös und eventuell auch ein wenig spießig zu frisieren.

Jetzt zu den Klamotten. Hier gilt ganz klar: Marken bevorzugt! Ob du nun die günstige H&M-Bluse zur Armani Jeans oder aber das Ralph Lauren Poloshirt zur Mango Jeans kombinierst, ist dir überlassen. Wichtig ist nur, dass irgendwo gut lesbar an deinem Körper ein klangvoller und einprägsamer Markenname zu lesen ist.

Kommen wir zu dem Schuhwerk. Hier ist die Auswahl schier endlos. Verlass dich auf dein Bauchgefühl oder einfach auf dein Portmonaie. Denn wie gesagt, teuer ist nie verkehrt. Ob du nun zu den sportlichen Nike Free, den süßen Ballerinas (aber bloß nicht von Deichmann!) oder eher zu den Wildlederstiefeletten greifst. Zur Winterzeit allerdings gibt es einen großen Meinungsstreit. Die herrschende Meinung beruft sich auf die alt bewährten UGG Boots, die zwar unglaublich hässlich sind, aber trotzdem jedes Jahr wieder verkauft und getragen werden. Eine andere Auffassung sieht eher die Overknees Stiefel im Kommen. Wieder eine andere Ansicht spricht sich für die Ankleboots aus. Jeder Schuh ist hier vertretbar. Wichtig ist bloß, dass du deine Wahl gut begründen kannst^^

Hier noch ein paar kleine Tipps, die dich auf jeden Fall zur Jurastudentin des Augenblicks küren werden. Gelnägel, Kugelschreiber mit eingraviertem Namen, Timer in Wildledereinband, übertrieben teure Smoothies von „innocent“, „Starbucks“ Kaffeebecher, „Evian“ Wasser oder einfach die gute alte Dolce & Gabbana Brille – ob Fensterglas oder geschliffenes erkennt eher keiner 😉
So und jetzt zu den Herren der Schöpfung. Zuerst einmal: Tattoos und/oder Piercings sind nicht erwünscht. Bart? Ja bitte, aber gepflegt. Lange Haare? Schwierig. Die coole Version a´ la Jared Leto oder Leo di Caprio – auf keinen Fall. Zulässig sind lediglich gelgetränkte und streng nach hinten gescheitelte Kinn lange Haare. Ansonsten bitte ein kurzer und unauffälliger Haarschnitt. Ein netter Eyecatcher ist aber in jedem Fall die obligatorische Ray Ban Brille. Hier gilt jedoch dicker Rand, wenn möglich auffälliges Design mit einem Touch Spießigkeit :)

Wo wir gerade von Pflicht sprechen – die sogenannten Segelschuhe sind ein absolutes MUSS. Ganz nach dem Motto: „Heute kann es regnen, stürmen oder schnein- zu Segelschuhen sag ich nicht ‘Nein‘”.

Kommen wir zu den Hosen. „Diesel“, „Jack&Jones“, „Boss“ oder „Tommy Hilfiger“ – Hauptsache es steht drauf! Bei der Oberbekleidung gelten da schon strengere Regeln. Gern gesehen sind vor allem Erdtöne, d.h. keine unnötig grellen Farben oder aussagekräftige Schriftzüge.

Mit dem Ralph Lauren Poloshirt kann man nie danebengreifen. Im Winter empfiehlt sich ein gestärktes (vorzugsweise kariertes Hemd) unter einem dunklen Pullover, wahlweise auch Pullunder. An kalten Tagen sollte man definitiv zu der gesteppten braunen oder auch grünen Jacke greifen. Ein Anorak oder dunkler Mantel gehört ebenfalls in das Repertoire eines gewissenhaften Jurastudenten.

Um den großen Schönfelder auch stilgerecht in der Gegend spazieren zu führen, sollte sich jeder Juraerstsemester gleich zu Beginn eine lederne Aktentasche oder aber die abgeschwächte Version als Umhängetasche zulegen. Um das Ganze noch etwas aufzupeppen, bedarf es auch eines teuren Notebooks/Tablets, um auch wirklich jedem Kommilitonen zu zeigen, dass man in diese Vorlesung gehört.
Das waren nun die wichtigsten Aspekte zum äußeren Erscheinungsbild eines jeden angehenden Juristen. Dieses, garniert mit einem selbstbewussten Auftreten und einer Nerv tötenden rechthaberischen Attitüde macht den perfekten Jurastudenten aus. Viel Spaß beim Kreieren eures ganz persönlichen, juristischen Looks :)

Titelbild: Leather fashion fashionista, cc

Der Beitrag How to look like a law student erschien zuerst auf Studiblog.

Studying is love, studying is life

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Es ist Mittwoch nacht, genau halb vier und damit wieder einmal viel zu spät, um sich einen Wecker zu stellen, der einen nur wenig später zum Uni-Gang wecken sollte. Was tut man also als fleissiger Vollzeitstudent (die Rolle in diesem Stück spiele ich, nachfolgend “ich”, “mich” oder “mir” ), der quasi-praktisch als Fernstudent gilt und diese Art von Studium nur nicht gewählt hat, weil er zu faul war, sich die passenden Infobroschüren zu bestellen? Um diese Frage zu beantworten, muss der Vollzeitstudent die letzten Stunden erst einmal Revue passieren lassen.

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Kurz nach 13 Uhr am Vortag. Lautes Kindergeschrei weckt mich, die Geschwister sind wieder aus der Schule zurück und gehen ihren üblichen Aktivitäten nach: Der ewige Streit um das richtige Fernsehprogramm wird in diesem Leben wohl nicht mehr gelöst werden, dazu klafft eine zu große Lücke im Alter der beiden. Dieser ewige Streit sorgt aber auch dafür, dass ich mit einem leichten Kater aus der letzten Nacht hervorgehe. 13 Uhr ist zu früh für ein Erwachen nach einer relativ langen Zockersession mit anschließendem Serienmarathon. Warum ich mir keine eigene Wohnung oder eine WG in Uni-Nähe suche, fragt man mich des Öfteren… Dies sei im ersten Jahr aufgrund des Stundenplans und der anfänglichen Kosten nicht rentabel, sagte man mir des Öfteren. Also bleibe ich vorerst hier in meinem Kabuff und halte es aus, sage ich mir des Öfteren.

 

Um 15 Uhr passiert dann das zweite Erwachen, so gesehen der Mittagsschlaf nach den Anstrengungen der vergangen Stunden. Ich versuche mir einzureden, dass das vollkommen normal sei und ich trotz dessen noch alle Zeit der Welt habe, mich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern, die ich von gestern auf heute verschoben habe. War um 15 Uhr nicht Ende der Sprechstunde der Dame aus der Uni, die du noch anrufen wolltest, weil es da etwas sehr Dringendes gab, das geklärt werden musste?

Egal, morgen ist Donnerstag und damit noch nicht Freitag, wo niemand mehr in den Büros am Telefon hockt. Morgen stehe ich um 10 auf, nehme ich mir vor. Was ich mit der vielen Freizeit anfangen soll, weiß ich allerdings immer noch nicht. Ich könnte in den Gruppenchat mit all den arbeitswütigen Menschen reinschreiben, wie toll das Leben als Student ist und dass ich den ganzen Tag schon wieder frei habe, mich dabei aber insgeheim darüber ärgern, dass ich es nicht gebacken kriege, dass Studium einmal vernünftig in Angriff zu nehmen. So viel Ärgern ist allerdings nicht gut für einen guten Start in den Tag, also müssen bei Kaffee und Kuchen Pläne geschmiedet werden, wie so eine Situation für Morgen vermieden werden kann.

Die Unterlagen in Ordnung bringen und Skripte zum Lernen ausdrucken scheint mir da sehr angebracht angesichts der Tatsache, dass ich lerntechnisch ein klein wenig im Rückstand bin. Auch könnte ich mal wieder einen Blogeintrag machen, um den Gedanken loszuwerden, dass ich mal eine Beschäftigung hatte, die ich voller Tatendrang und Energie bewältigt habe und nicht nur dafür, dass meine Leser zu anderen Seiten wechseln. Dies ist natürlich vorrangig und muss heute erledigt werden, die Unterlagen sind dann morgen dran, sage ich mir.

Einige Stunden später wache ich auf aus dem komatösen Zustand, den ich während des Bloggens annehme: Alles ausblenden und auf nichts reagieren, nur der Hunger wird irgendwann unerträglich und macht das Schreiben unmöglich. Für die nächste Zeit gibt es genug Lesestoff, dank der Datierungs-Funktion sieht es nun sogar aus, als wäre ich letzte Woche aktiv gewesen. Nur für’s gute Gewissen, versteht sich..

Da es nun aber wirklich nichts mehr zu tun gibt, was ich erledigen könnte, wage ich einen verzweifelten Blick auf den Stapel Blätter, der Formeln und Formulierungen, Übungen und falsch bedruckte Seiten beinhaltet und mich mindestens ebenso verzweifelt zurück anstarrt. Völlig unerwartet betritt ein weiterer Akteur in Form einer schwarzen Konsole das Blickduell-Spielfeld, die gerade erst kaltgelaufen und neu aufgeladen nach einer weiteren Partie in meinem Lieblingspiel schreit. Nur eine Runde und ein Endgegner, sage ich mir…

Urplötzlich ist es halb drei, die letzten Freunde sind schon vor Stunden abgehauen, weil sie heute arbeiten müssen und ich stelle fest, dass es nun endgültig zu spät ist, irgendetwas anzufangen, ganz zu schweigen von der Fahrt zur Uni in wenigen Stunden. Da es zum Schlafen noch früh ist,  da ich ja gefühlt gerade erst aufgestanden bin, lockt diese Benachrichtigung aus diesem Social Media Netzwerk, die dazu einlädt, sich dieses Video anzuschauen, worauf mich ein bekannter markiert hat. Anscheinend scheint er mich mit einem seiner Chemiker-Kommilitonen verwechselt zu haben, warum sonst sollte ich mir ein Experiment ansehen, bei dem jemand farbigen Sand auf Metal anzündet?

Zehn Minuten später frage ich mich, warum ich nicht früher auf die Idee gekommen bin, ein Chemie-Studium aufzunehmen oder zumindest eine Menge dieses Sandes zu bestellen, aus dem bei einer thermischen Reaktion tolle Sachen entstehen. Dazu müsste ich allerdings erst einmal wissen, um was es sich dabei handelt. Also fange ich an zu googlen und nach zwei Suchanfragen, die beide das Wort “kaufen” beinhalteten, wird mir klar, dass ich spätestens jetzt auf dem Radar sämtlicher Anti-Terror-Behörden aufgetaucht sein muss. Sieht aber auch verdammt toll aus, dieser brennende Sand. Könnte ich ja eigentlich auch mal weitergucken, wie man ein ähnliches Experiment mit leichter zugänglicheren Stoffen durchführen kann, sage ich mir.

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Es ist nun halb vier, Mittwoch Nacht und damit zu spät.. ihr wisst schon. Ich bin irgendwie auf dieser einen Seite gelandet, nach einem Verlauf, den ich sonst nur erlebe, wenn ich volltrunken bin. Eine Verlinkung neben dem Video mit der tanzenden Katze zeigt auf diesen Beitrag, der meine Aufmerksamkeit erregt:

“Wir sind eine Sex WG – Katastrophen aus der WG-Suche”. Hier scheint man richtig zu sein. Warum habe ich mir nochmal keine WG in Uni-Nähe gesucht? Achja, dies sei vorerst nicht nötig, sagte man mir.

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Fauna des Campus: Der Ersti

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Unbenannt

Der gemeine Erstsemesterstudent (Discipulus siehtauswiezwölfus), korrekt gegendert „Ersti“ genannt, ist eine für den Menschen überaus lästige, aber ungefährliche Spezies aus der Gattung der Abiturerschleicher (Matura nonlegitima).

Merkmale

Phänotypisch lässt sich der Ersti von den menschenähnlicheren Drittis, Sechstis oder gar Neuntis lediglich durch außeranatomische Merkmale identifizieren: So fällt er meist als einziger Träger des Schriftzuges seines jeweiligen Habitats inklusive zugehörigen Slogans auf (Beispiel „Uni Paderborn: Eine Hochschule gibt auf“). Im Larvenstadium kennzeichnen ihn außerdem sogenannte „Ersti-Tüten“, die seine Hauptnahrungsmittel (Stadtpläne, Infobroschüren, campusgebundene Coupons, Kondome und eine vergammelte Mandarine) enthalten, sowie seinen erhöhten Balzbedarf, den führende Artenforscher auf die Kokonisierung zur Außenwelt in seinen Ursprungsdörfern zurückführen.

Lebensweise

Der Ersti lebt in starker natürlicher Feindschaft zu seinen Mitstudenten und ist diesen in Schwarmanzahl und wegen penetranter Unkenntnis überlegen. Zum Erlangen der für den Ersti überlebenswichtigen Antipathie geschieht es nicht selten, dass er sich in großer Zahl zusammenrottet und einzelne, offensichtlich Hochsemestrige einkreist. Durch Erfragen unpräziser Zielorte und geäußertes Unverständnis jeder noch so detaillierten Beschreibung, erlangen die Erstis schließlich ihr Ziel und laufen nicht mehr Gefahr dem eigentlich körperlich wie mental überlegenen Opfer wieder zu begegnen. Nur so können die Erstis sich alleinige Herrschaft über Mensa (da ihre Fähigkeit eigenständiger Nahrungszubereitung über die Evolution verkümmerte) und Copyshop (da sie noch nicht wissen können, dass die Vorbereitung von Texten für Seminare dem gemeinen „Streberspongo“ vorbehalten ist) verschaffen.
Da allerdings die Lebenserwartung des Erstis nur etwa ein halbes Jahr beträgt, wird er vom WWF als bedrohte Studentenart eingestuft.
Dass jeder Student sich zu einer bestimmten Zeit im „Ersti“-Stadium befunden haben solle und man daher keine schlechten Witze über diese machen dürfe, ist ein weit verbreiteter aber kolossal falscher Irrtum aus der präastronautischen Lehre der 2000er Jahre.

Bild: wwworks

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Kurzgeschichte “Kein Kinderspiel”

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                                                                    Kein Kinderspiel

Es rauschten Häuser und Bäume, Autos und Menschen an ihm vorbei. Die Zuggeschwindigkeit war immens, doch war alles noch zu erkennen; mal mit mehr Details, mal mit weniger Details.

Der Mann mit modernem Mantel saß da. Er saß im Zug und schaute raus. Er saß schon länger da und genoss es gedankenversunken rauszusehen. Eine Frau setzte sich neben ihn, sah ihn kurz an und merkte sofort, wie sehr der Mann in Gedanken war. Er guckte noch immer raus und bewegte sich kaum.

„Siiiiie?“, begann die Frau.

„Jaaaaa?“, antwortete der Mann in Gegenfragencharakter.

„Geht es Ihnen gut?“, fragte sie.

„Ja, warum fragen Sie?“, erwiderte er. 

„Weil Sie so starr rausschauen. Da dachte ich, mit Ihnen wäre etwas.“, erklärte sie.

„Eigene Kinder können grausam sein.“, murmelte er plötzlich vor sich hin, in dem Wissen, dass die Frau es hören würde.

„Was haben Sie gesagt? Warum grausam?“, hinterfragte sie und schaute sich verwundert im Zug um.

Noch immer rauschte alles vorbei, denn der Zug fuhr. Er fuhr und fuhr.

„Weil sie sich verändern.“ Der Mann wirkte auf einmal ganz traurig und bestürzt.

„Wie meinen Sie das?“, wollte die Frau wissen.

„Sie kommen als Babys auf die Welt und sind lieb und unschuldig. Ab der Pubertät werden sie rabiat und tun, was sie wollen und entfernen sich von denen, die sich immer um sie gekümmert haben; nämlich den Eltern. Wenn sie dann arbeiten und aus dem Haus sind, lassen sie einen fallen, wie eine heiße Kartoffel.“, erläuterte er, „das ist der Lauf der Zeit, aber ein Unschöner und Unsozialer. Die Eltern alleine zu lassen, ist einfach nicht schön.Nein, nicht schön. Überhaupt nicht schön.“

„Das ist wirklich nicht schön und tut mir auch unheimlich leid für Sie und Ihre Frau.“, beteuerte die Frau und legte ihre Hand auf die Schulter des Mannes mit dem modernen Mantel. Jetzt spürte sie erst seinen Mantel und erkannte, dass er noch ganz neu war und sicher auch nicht billig gewesen war.

„Aber wissen Sie, was das Schlimmste an der Sache ist?“, fuhr der Mann fort.

„Nein. Was denn?“, fragte sie nach.

„Das Schlimmste ist, dass die eigenen Kinder, die einen zurücklassen, als hätte es einen nie gegeben, dann plötzlich wieder auftauchen, wenn sie etwas wollen. Dann lebt man für sie plötzlich wieder und machen einem dann aber noch mehr Kummer.“, beklagte der Mann und verzog sein Gesicht so, dass er zum Weinen ansetzte. Er schaute raus.

„So etwas ist wirklich gemein und egoistisch, ja. Sie armer Mann. Ihre arme Frau. Ich kann mir vorstellen, wie Sie sich fühlen müssen. Wirklich!“, redete ihm die Frau zu und legte erneut ihre Hand auf seine Schulter. Der Mantel war ganz weich und von gutem Material.

Der Mann schaute noch immer versunken raus und sprach, während er rausschaute: „Ich glaube, eine Aufgabe des Erwachsensein ist es, die Familie so zu nehmen, wie sie ist. Und genau das kann sehr unangenehm sein. Vor allem, wenn man so Kinder hat, wie ich. Sie sind zwar jetzt erwachsen und für sie existiere ich nicht mehr wirklich, aber trotzdem sind es meine Kinder. Ich habe sie aufgezogen, erzogen und dafür gesorgt, dass aus ihnen etwas wird. Zu würdigen wird das nicht im Geringsten gewusst.“

Nun wurde die Frau auch trauriger und legte noch einmal eine Hand auf die Schulter des Mannes. Der Mantel war gut verarbeitet und seine Nähte sind so gut zusammengefügt, dass sie nicht einmal bei einem Unfall kaputtgehen würden.

Auf einmal drehte sich der Mann vom Fenster weg und wendete langsam seinen Kopf, bis er bei der Frau angekommen war. „Können Sie sich das vorstellen, wie das ist?“, flüsterte er ihr leise zu. Sie schaute ihn an; ihr Blick war vertrauenswürdig und strahlte eine Wärme sondergleichen aus. Sie überlegte kurz, während sie zur Decke schaute und setzte dann zum Wort an: „Nein, das kenne ich nicht. Meine beiden Kinder sind tot. Seit 2 Jahre nun schon.“

Der Mann drehte sich langsam zurück zum Fenster, schaute erneut apathisch raus und war plötzlich froh, so Kinder zu haben, wie er sie hat.    

 

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Gewinnt einen Studentenvorrat OeTTI für eure WG

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OeTTI

Es gibt Dinge, die gehören im Studentenleben einfach zusammen. Eine echte WG Party zum Beispiel kommt einfach nicht ohne ein gutes Bier aus :)

Spoiler: Wir haben unten einen Facebook Beitrag eingebettet, bei dem ihr durch Kommis an einem Bier-Gewinnspiel für eure WG teilnehmen könnt 😉

Wir müssen zugeben, angesichts des vielfältigen Angebotes denkt man vielleicht nicht zuerst an das Bier von OeTTINGER, obwohl ein Kasten #OeTTI in vielen Studentenbuden quasi zum Mobiliar gehört.

Der Grund ist ziemlich einfach: OeTTINGER bietet ein fantastisches Preis/Leistungsverhältnis. Wir durften kürzlich in der WG ein paar Bierchen zischen und waren uns einig, dass man mit #OeTTI absolut nichts verkehrt machen kann. (ungeachtet spezieller Vorlieben einiger eingefleischter Fans anderer Sorten)

Der gute Geschmack wird durch qualitätsgeprüfte Rohstoffe (natürlich ohne Gentechnik) und moderne, umweltfreundliche Produktionsanlagen erreicht, die Kosten werden durch einen eigenen Fuhrpark und Weglassen von kostspieligem Marketing reduziert. Die Brauerei setzt sich sogar in Bayern für regionale Umweltprojekte ein und fördert gemeinnützige Einrichtungen.

Wer hätte gedacht, dass OeTTINGER ohne den ganzen Premium Schnickschnack so erfolgreich ist. Insgesamt 300 Sorten vertreibt die Brauerei auf allen Kontinenten und ist damit, an der Anzahl an Hektolitern bemessen, der größte Produzent Deutschlands.
Neben dem klassischen Bier gibt es so zum Beispiel Mischgetränke, wie die bei uns beliebte Fassbrause oder ein leckeres Radler.

Neben dem Video über dem Beitrag hier gibt es außerdem einen noch recht neuen Youtube Channel, auf dem sich  OeTTINGER in allen Lebenslagen präsentiert.

Jetzt wollen wir euch aber nicht die ganze Firmengeschichte erzählen, die könnt ihr auch auf der OeTTINGER Seite ansehen, sondern mit unserem Gewinnspiel abschließen, bei dem ihr 2 Kästen OeTTI für eure WG gewinnen könnt. Immerhin könnt ihr euren Gästen dann erzählen, dass ihr das Bier einer mutigen wie charakterstarken Marke anbietet.

***WIN*** Gewinnt einen Studentenvorrat #OeTTI für eure WG.

Wir verlosen an eine WG 2 Kästen OeTTINGER (wird…

Posted by Studiblog on Dienstag, 17. November 2015

in Kooperation mit OeTTINGER

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Bewerbungsgespräch oder: Selbstsicherheit!

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Ein Wort, das vielen solch Grauen einflößt wie kein Anderes:

Bewerbungsgespräch.

Zumindest, wenn ihr im Angesicht eines potentiellen Arbeitsgebers die gleiche paralysierende Unsicherheit, Nervosität, kurz gesagt: Unfähigkeit, entwickelt wie ich. Wieso hab ich mich nochmal für den Job beworben? Was sind meine Kompetenzen? Und wie heiße ich überhaupt?

Es geht easy los. Mein Magen zittert ein wenig, meine Knie sind weich, aber ich schüttle meinem zukünftigen Chef – ja, so denke ich zu diesem Zeitpunkt noch – mit einem strahlenden Lächeln die Hand. Fester Händedruck, in die Augen schauen, Selbstsicherheit! Ich nehme Platz auf einem mehr oder weniger bequemen Stuhl, überschlage aus Gewohnheit die Beine. Darf man das? Wirkt das abweisend? Ich lächle freundlich in die Runde.

Der Professor, an dessen Lehrstuhl die SHK-Stelle ausgeschrieben ist, erläutert die Aufgaben, die auf mich zukämen. Elegant hat er nach der Begrüßung und der Frage, wie man denn meinen Namen ausspreche, in die englische Sprache gewechselt. Ich gehe mit dem flow, Selbstsicherheit! Ich schaue zwischen ihm und seiner wissenschaftlichen Mitarbeiterin hin und her, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlt.

Bisher läuft alles gut. Ich bin gar nicht mehr so nervös. Dann die alles entscheidende Frage, wie beiläufig ins Gespräch eingeworfen: Was war denn Ihre Motivation, sich für diese Stelle zu bewerben?

An dieser Stelle sollte eine flammende Rede meinerseits kommen: Darüber, wie sehr ich an der Uni arbeiten möchte, am liebsten mein ganzes Leben lang, wie sehr ich die englische Sprache vergöttere, dass ich 24/7 nichts Anderes hören oder sprechen möchte, wie sehr ich englische Literatur liebe und tief eintauchen will in die Forschung auf diesem Gebiet.

Das alles sage ich natürlich nicht. Stattdessen ist das Innere meines Kopfes eine blank space.

Ich stammle etwas von wegen: Ich liebe Englisch, mhm, Uni, mhm, letzter Job… Und denke mir, dass meine Begeisterung für meine potentiellen Arbeitgeber wohl nicht so greifbar ist, wie ich mir das wünschen würde. Leider fällt mir aber absolut nichts Brauchbares mehr ein. Selbstsicherheit!

Nachdem mir zusätzlich noch nicht mal Fragen an die beiden einfallen außer: 8 Stunden die Woche, oder?, bin ich innerlich völlig deprimiert und möchte nur noch den Raum verlassen.

Draußen denke ich mir: Wie nichtssagend war das denn bitte? Die haben mich doch innerhalb der nächsten 12 Stunden komplett vergessen.

Vor der Tür wartet schon die nächste Bewerberin. Sie lächelt mich strahlend und hochmotiviert an. Ich lächle halbherzig zurück, gebe mir einen Ruck und schreite davon. Selbstsicherheit!

Bewerbungsgespräche und ich. Ein Kampf, der nie enden wird.

Photo Credit: COD Newsroom , cc

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Warum sich Männer nach dem ersten Date nicht mehr melden

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Schönes Date, keine Reaktion. Wieso Männer sich nach einem Treffen einfach nicht mehr melden.

„Willst du mit mir gehen? JA, NEIN oder VIELLEICHT“ Das waren noch Zeiten, als diese Frage in einem fein säuberlich gefalteten Zettel, der mit deinem Namen versehen, im Klassenzimmer von Schulbank zu Schulbank bis zu dir geschoben wurde. Und dieser Moment wenn man ihn öffnet! Herzrasen. Schock. Freude. Verzweiflung. Erste Reaktionen. Je nach dem von wem der Brief war.

Und wenn es nicht der Schwarm war, sondern der Schultrottel, blieben wir nett und kreuzten VIELLEICHT an. So einfach ist das heute nicht mehr. Es gibt nur zwei Antworten: JA oder NEIN. Mit dem wegfallen einer Option wird die Sache aber nicht einfacher. Ganz im Gegenteil. Es gibt da diesen Humbug mit den Dating Regeln. Von wegen wer sich wann als erstes meldet und bla bla. Alles Quatsch! Bei Interesse (also JA) meldet der Mann sich sofort. NEIN wird ohne jegliche Form von Anstand in Schweigen und Ignoranz gehüllt. Wieso?

Meine Freundin saß mir beim Essen gegenüber, starrte in ihren Teller Nudeln (freitags gibt es immer Nudeln in der Mensa) und fragte: „Wieso meldet er sich nicht?“

Mit einer Verzweiflung als wüssten die wabbligen Nudeln in der Fertig-Tomatensauce die Antwort auf ihre Frage und würden sie ihr partout nicht verraten. Ich zuckte mit den Schultern. Ich kenne die Antwort. Aber ich kann ihr doch nicht knallhart  ins Gesicht sagen: „Er steht einfach nicht auf dich! Begreifs endlich und hör auf zu jammern!“ Stattdessen meinte ich nur: „Keine Ahnung!“ Was in dem Fall aufmuntern ist.

„Das erste Date lief doch so gut! Vielleicht ist ja irgendwas passiert?!“ Ha! Da hätten wir es wieder. Mit dem Erwachsenwerden verpacken wir das VIELLEICHT in ein scheinbar gut laufendes Date, lachen, erzählen und wägen unser Gegenüber immer mehr in Sicherheit, schaffen die Illusion, dass wir ihn oder sie mögen, obwohl wir einfach nur höflich sein wollen.

Ganz verknallt von diesem Date warten wir dann sehnsüchtig auf eine Reaktion. Vergebens! Denn es ist doch sonnenklar: ein Mann meldet sich nach einem Date nicht mehr weil er keinen Bock auf die Frau hat. Aber statt ihr freundlich und erwachsen zu sagen, dass es für ihn einfach nicht passt schweigt er lieber und sitzt das Ganze aus. Warum?

Liebe Männer, um euch deutlich zu machen, was ihr damit in uns anrichtet, hier die acht Stufen des Leidens, die wir durch Euer feiges Verhalten durchleben.

Alles easy!

Er meldet sich nicht weil er sicher erst die obligatorischen drei Tage abwartet und nicht gleich auf Klette machen will.

Time to stalk

Wir rufen den Chat auf und sehen die grausigen blauen Häkchen unter unserer letzten Nachricht von vorgestern, die bedeuten: er hat sie lesen. Und war zuletzt vor zwei Minuten online. Wieso antwortet er also nicht?

Leugnen

Sicher hat er keine Zeit und mega viel zu tun im Job. Oder vielleicht ist irgendetwas Schlimmes passiert?! Ja, wir sorgen uns sogar! Aber wir warten weiter.

Mia culpa

Schön, er hat sich also immer noch nicht gemeldet. Okay, was habe ich falsch gemacht? Wir lassen das letzte Date Revue passieren. Jedes Detail rufen wir ab. War das vielleicht eine blöde Antwort? Bin ich ihm zu fett? Hätte ich doch bloß die Jeans angezogen, aber die musste ja in der Wäsche sein! Verdammt! Hallo Selbstzerfleischung!

Stille

Vom Schreibtisch, zum Sofa, neben das Kopfkissen bis hin zum Klo. Das Handy muss überall hin mit, man könnte ja sonst den Anruf verpassen. Wobei wir doch wissen, dass stetige Erreichbarkeit sowas von unsexy ist. Wir verarschen uns sogar selbst. Stellen das Handy auf leise, drehen es mit dem Display auf den Tisch und schauen alle fünf Minuten drauf. Als würde die Nachricht ohne Ton eher ankommen und uns eine wundervolle Überraschung bereiten. Wann dann nichts zu sehen ist, außer die Nachricht der besten Freundin, so werden wir langsam wütend.

Der letzte Versuch

Wir werfen unseren Stolz über Board und starten einen allerletzten Versuch. Schreiben eine nette SMS, gefüllt mit unterschwelliger Verzweiflung in jedem Buchstaben. „Hei, alles gut? Lang nichts mehr von dir gehört …“

Alle zwei Minuten schauen wir in den Chat, um zu prüfen, ob er die Nachricht erhalten hat. Mit der Farbe Blau öffnen sich die Pforten der Seen-Zone Hölle. Ein äußerst ekelhafter Zustand, aus dem wir einfach nicht rauskommen, der uns schier wahnsinnig macht. Und: Natürlich kommt keine Antwort.

Erkenntnis

Endlich haben wir es wirklich geschnallt. Zugegeben, bei Punkt 2 wussten wir eigentlich schon Bescheid. Konnten es aber wegen des tollen Dates nicht glauben und wundern uns über dieses Verhalten, welches nur mit einer gespaltenen Persönlichkeit zu rechtfertigen wäre.

Wut

Dieser kleine Wichser! Wir spielen das Date nochmal Schritt für Schritt durch. Wir waren fabelhaft und sind uns diesmal keiner Schuld bewusst. Denn er ist der Idiot! Schließlich will er uns nicht! Dann fick dich halt!

Und? Wie ist das? Also wieso tut ihr sowas? fragte ich auch in meinem Freundeskreis. Was sicher nicht einer echten Umfrage gleicht, aber mir tatsächlich die ein oder andere Erkenntnis brachte.

Hier die drei besten Antworten:

T., lernte ich mal bei Tinder kennen, heute sind wir „Freunde“, erklärte mir, dass es für ihn so einfacher sei: „Ich habe keine Lust auf die Diskussion, die ich dann führen muss.“

Ich sage dazu: konfliktscheu und unhöflich.

A., heute ein guter Freund, okay, ein mal hatten wir was, ist aber 100 Jahre her, wollte mir erzählen, dass das Date vielleicht zu gut war. „Manchmal macht es einem Angst, wenn es zu gut lief.“

Ich sage dazu: Nicht dein Ernst, oder? Aber er versicherte mir, ihm sei genau das bereits selbst passiert.

G., mein Ex-Freund  hingegen war der Meinung, dass man lieber ehrlich sein sollte. „Man sollte die Eier haben und ihr einfach sagen, dass es nicht passt. Aber wir schafft man das ohne sie zu verletzten? Ich denke davor haben die meisten Angst.“

Ich sage dazu: Danke! Wie heißt es so schön? Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Natürlich ist es nicht schön jemanden abzuweisen. Ablehnung heißt im Umkehrschluss: irgendetwas stimmt nicht mit mir. Statt es einfach positiv zu sehen. Alles andere wäre schließlich reine Zeitverschwendung.

Stichwort: Zeitverschwendung!

Jeder Mann, dem ich diese Frage stellte, feuerte erst: „Ihr seid doch selbst nicht besser!“ zurück. Okay, zugegeben, ich befand mich selbst auch oft in dieser Situation und verstrickte mich in Ausreden, nur um zu vermeiden ihn zu verletzten. Erwischt! Wenigstens antwortete ich und schob die Schuld auf mich, von wegen ich sei nicht bereit für was Festes und bla bla. Aber auch nicht viel besser! Kein Wunder also. Die Männer kommen vom Mars, die Frauen von der Venus. Ist klar! Eigentlich sprechen wir die gleiche Sprache und können uns verständigen. Wieso tun wir es nicht? Aber, während wir Frauen mit dechiffrieren männlicher Verhaltenscodes beschäftigt sind, hüllen sich eben diese in Schweigen. Keine Antwort ist schließlich auch eine Antwort. Trotzdem glaube ich, dass eine Frau einem Mann immer eine zweite Chance gibt. Männer hingegen wissen bereits beim ersten Treffen, was sie von der Frau wollen oder eben nicht.

Also Ladies, lassen wir die feigen Arschlöcher eben einfach feige Arschlöcher sein …

Nicht vergessen, ihr seid fabelhaft und wenn er sich nicht meldet scheißt drauf! Der nächste wartet bereits.

Photo Credit: dmitry_ryzhkov via , cc

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Bahnhof in der Uni

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Bahnhof,  Uni

Bahnhof in der Uni

 

Man versteht Bahnhof. Manchmal versteht man einfach nur Bahnhof. Damit sind jetzt keine Bahnhöfe gemeint, wie man sie architektonisch kennt, in welche man in Züge steigt oder aus selbigen auszusteigen pflegt; kein Bahnhof, wie in Frankfurt oder Köln, wo man sich verläuft, wenn man das erste Mal da ist.

Nein, Bahnhof im Sinne von „man kapiert nichts“. Wer denkt, dass Schwebwespen das Schweben am besten drauf haben, hat noch nicht die Fragezeichen über den Köpfen der Studenten gesehen, wenn ein Prof in der Vorlesung seine gesamte Sprachgewalt unter Beweis stellt. Es sind viele Fragezeichen, die nach und nach zum einen zwar ineinander übergehen, aber auch permanent häufiger und größer werden; am Ende der Vorlesung könnte man sie, bezogen auf ihre Größe, vermutlich in Indonesien sehen.

Ok, man ist natürlich nicht nur während einer Vorlesung mit den sprachlichen Barrieren, die zwischen den Studenten und dem Prof liegen, konfrontiert. Auch beispielsweise in E-Mails oder bei der Rückgabe von Hausarbeiten und Ausarbeitungen, denen des Öfteren ein „schöner“ Zettel (oder zwei) beiliegt, wo die Arbeit bewertet wird. Das wird dann „Beilage“ genannt, wobei man dabei eher an Pommes oder Kartoffelecken denkt, die auf einem Teller  um ein Schnitzel oder Steak herumliegen. Dann muss man die ohnehin schwer verständliche Bewertung, die offenbar allergisch gegen Positives ist, auch noch mit unersättlichem Hunger lesen, der alleine bei dem Gedanken an Pommes kommt.

Ein weiteres Beispiel für verbale, kommunikative Qualen der Studenten ist das Lesen – und vor allen Dingen „Verstehen“ – von wissenschaftlicher Literatur. Es gibt zu jedem Thema (egal ob Geschichte, Pädagogik oder Theologie) immer Wissenschaftler, die sich mit Sachen beschäftigen und das dann verschriftlichen und entweder in Form eines Buches (größeres Übel?) oder in Form von Aufsätzen (kleineres Übel?) an den Mann bringen, oder an die Frau. Beim Lesen (beispielsweise bei der Vorbereitung auf eine Seminarstunde) macht sich Verzweiflung breit, je mehr man von dem Text liest. Sätze über vier oder fünf Zeilen kommen einem plötzlich vor wie Sätze, die sich wie Schlangen um einen herumschlängeln und erst dann zupacken, wenn man kraftlos und mit Erschöpfungserscheinungen daniederliegt; ein Biss könnte natürlich auch möglich sein.

Alle diese Dinge lassen Studenten gerne einmal, oder zweimal, oder dreimal, oder einfach immer Bahnhof verstehen, was also heißt: nichts. Weder die Fahrtrichtung noch die Fahrzeit ist einem mehr klar. Der Ort des Ziels schon gar nicht. Zudem fallen die meisten auf dem Weg, der ja EIGENTLICH das Ziel sein soll, durch die vielen versteckten Falltüren und landen in der Unterwelt, die sich erst kürzlich dazu entschieden hat, Geld in ein Gruselkabinett extra für Studenten zu investieren. Die Begründung ist dann „Die vom Bahnhof haben angebaut!“

Äußerst kompliziert sind die Gedankengänge, sowohl in einem Text als auch in der Vorlesung. In Texten stehen häufig kleine Wörtchen wie „denn“, „nämlich“ oder „deshalb“, wofür man also den vorigen Gedankengang verstehen muss, weil diese Wörtchen immer etwas Begründendes darstellen. Versteht man diesen nicht und liest dann weiter, macht es die Sache nicht besser. Sie sind gewissermaßen die Viren und Bakterien eines wissenschaftlichen Textes, die dazu führen, dass einem – wie bei einer Erkältung – etwas aus dem Kopf fließt; nur halt nichts aus der Nase, sondern die Geduld und die Motivation aus dem Kopf; da beißt die Maus einen Geduldsfaden ab.

Es gibt vorbildliche Dozenten und Profs, die sich der begrifflichen Notlage der Studenten durchaus bewusst sind und die dann eine Erklärung von unbekannten Begriffen und Aphorismen liefern; ob diese dann allen verständlich ist, steht wieder auf einem anderen durchlöcherten Blatt Papier.

Was für Begriffe oder kurze Sätzchen das zum Beispiel sein könnten, die die Drahtseile der Nerven aller Zuhörer rosten und zerbröseln lassen und nur noch einen Nervenfaden übrig lassen, soll im Folgenden mal veranschaulicht werden:

Pädagogik- und Psychologiestudenten werden das vielleicht kennen. Da steht ein Prof vorne und spricht auf unverständlichste Art und Weise (wobei man dann bei den Gehirnzellen auch von „waise“ sprechen kann) von einem „fundamentalen Attributionsfehler in Folge einer perzeptuellen Salienz“. Die Augen werden dann erst einmal relaxo-groß (Relaxo=das fette, verfressende Pokémon), der Schweiß tritt aus, man beginnt mit seinem Hintern auf dem eh viel zu platzbegrenzten Sitzplatz hin und her zu wackeln. „Was bitte?“ hört man von Vielen. Einige greifen verzweifelt zum Handy und erhoffen sich eine Antwort von Google. Schließlich wurde Google erst kürzlich zum Polizisten befördert, denn auch Google wird neuerdings „dein Freund und Helfer“ bezeichnet. „Gidf“, kann man da nur sagen.

Diesen Ausdruck müsste man zuerst in viele Einzelteile zerlegen, um ihn zu kapieren; am besten jedes Wort extra. Insgesamt soll es, soweit das Gedächtnis ausreicht, so etwas bedeuten wie, man lässt sich von einer Auffälligkeit (zum Beispiel eines Schülers, der schlafend auf dem Tisch liegt) so beeinflussen, dass man überhaupt nicht darüber nachdenkt, warum er das tut; ist es wirklich nur Desinteresse oder Protest gegen den Lehrer oder ist der Schüler vielleicht krank oder hat schwere private Probleme? Das heißt, die situativen Faktoren bleiben ausgeschaltet, worin wohl der wichtige Fehler liegt. Man merkt, dass man da intensiv Zeit investieren sollte, um diese Wörter in ihrem Zusammenhang deutlich zu machen. Macht ein Prof das nicht, bleiben die Studenten auf der Strecke, werden überfahren und erreichen den Bahnhof noch nicht einmal.

Genauso spannend wird es, wenn man eine Hausarbeit mit einem Bewertungsbogen zurückbekommt, auf dem merkwürdige Sachen stehen, wo sich sogar bei einem die Fußnägel kräuseln würden, der gar keine mehr hat. So ein Wort könnte sein: überborden. Damit ist nicht gemeint, dass jemand über Bord gegangen ist, auch wenn man sich das manchmal wünscht. Wenn ein Dozent schreibt, dass die Sprache überborden ist, denkt man erstmal daran, dass die Sprache so schlecht war, dass man sie auch genauso gut über Bord hätte werfen können. Oder man interpretiert sonst irgendetwas. In Wirklichkeit bedeutet eine überbordene Sprache, dass sie zu ausgeschmückt und über die Grenzen hinausgehend ist. Die Frage ist dabei wirklich: wer kennt dieses Wort? Kann man nicht einfach schreiben, dass die Sprache zu sehr über das hinausgeht, was sie sein sollte? Bevor man sich schon als Student deswegen graue Haare wachsen lässt und dann nach seinem Studium als senioraussehender Mensch den Beruf ergreift, sollte man sich lieber einfach denken: hey, das sind Dozenten und Professoren! Die müssen so schreiben, sonst werden sie nicht ernst genommen; wahrscheinlich sind die sogar gezwungen, so zu schreiben und tun einfach nur ihre Arbeit. Ein Gedanke, den sich auch viele einmal machen sollten, wenn sie von einer Politesse aufgeschrieben werden.

Auch wenn man es lieber ausblenden möchte, muss an dieser Stelle nochmal die wissenschaftliche Literatur, das Wespennest geschwollener und überzogener Sprache, in Blick genommen werden. Was meint ein Wissenschaftler, wenn er von Derivation spricht und wenn er meint, einen „Derivation-Streichelzoo“ in seinem Text eröffnen zu müssen, indem er es immer und immer wieder verwendet? Liest ein Student das Wort Derivation, so ist es sicher noch nicht sofort klar, weil es nun mal ein Wort ist, das… naja… mal überlegen: ach ja… unbekannt ist.  Erst beim Nachschlagen wird ersichtlich, dass Derivation eine Art und Weise für eine neue Wortbildung ist. Näher sollte man darauf auch nicht eingehen, weil es sonst wieder komplizierter wird. Oftmals darf man beim Lesen eines wissenschaftlichen Textes ein wissenschaftliches Lexikon bereit liegen haben, das der Wissenschaftler wahrscheinlich auch selbst verfasst hat; oder man schmeißt die Wörter in die virtuelle Suchmaschinen wie Google oder Yahoo (ok, Google ist besser), um sich Klarheit zu verschaffen, obwohl ohnehin die Frage ist, ob es bei Professoren/Wissenschaftlern – was ja ganz häufig dasselbe ist – im sprachlichen Gebrauch so etwas, wie „Klarheit“ oder „Normalität“ überhaupt gibt; vielleicht meint der Professor/Wissenschaftler das Wort auch wieder ganz anders, als es anderswo erklärt ist. Gerade Altphilologen und Philosophen scheinen eine Vorliebe dafür zu haben, Begriffe auch gänzlich neu zu erfinden. Auf Amors Pfeil stand dann wahrscheinlich: „I love Begriffe“ oder so etwas in der Art.

Man könnte jetzt noch weitere Dinge aufzählen, doch würde das den Rahmen im empfindlichsten sprengen. Man kann sich aber merken: Dozenten, Professoren/Wissenschaftler sind im sprachlichen Bereich fett im Geschäft, wie Reiner Calmund im Supermarkt oder Tine Wittler im Baumarkt. Teilweise sitzen sie auch auf hohem Ross, wie Wladimir Putin, mit hoffentlich obenrum was an.

Als Tipp kann man da geben: Iss eine Chilli und denk´ scharf nach. Sonst wird es schwer, durch den Dschungel verbaler Lianen und begrifflicher Sträucher zu gelangen bzw. den Bahnhof in der Uni zu entfernen.

 

 

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Wir sind eine Sex WG- Katastrophen aus der WG-Suche

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Berlin, München oder Hamburg. In den Großstädten ist der Wohnraum in Uninähe knapp.

Wer eine Wohnung sucht durchforstet die gängigen WG-Portale. Doch einige vermeintlich geniale Angebote entpuppen sich bei genauerem Hinsehen oder Nachfragen als ziemlich “außergewöhnliche” Gesuche.

Die Bums- Wg

26 Quadratmeter, helle Fenster, Berlin Kreuzberg. Was sich nach einem Traum anhört, ist an einen klitzekleinen Haken geknüpft.

“Wir sind eine Sex-WG! Haben also regelmäßig untereinander Sex und leben sehr offen! Bitte zeigt auch, dass ihr das gelesen und verstanden habt :)”, heißt es in der Anzeige.

Na, wer hat denn da keine Lust, nach einem Unitag direkt entspannt mit den Mitbewohnern zu vögeln…

Nur ein Zweck-Wg- und, oh, einen schönen Balkon hast du da

Eine Wg- in der man nur zum Zweck wohnt. Aber bitte keine Putzpläne. Die Erstellerin dieser Anzeige erzählt außerdem sehr ausführlich über ihre Vorlieben.

“…Ausserdem liebe ich lange Badewannensitzungen mit gutem Buch und kleinem Snack, so dass das Bad schon mal 1-2 Stunden am Stück blockiert sein kann.” 

Naja, das wird schon, dafür hat man ja seine Ruhe und einen Balkon. Moment…

„…helles, schönes, unmöbliertes ca. 18qm großes Zimmer mit rotbraunen Dielen und Doppeltür zum eigenem Balkon! (den ich nur gaaanz selten mal mitbenutzen werde)”

Hatten wir vergessen zu erwähnen, dass die Erstellerin nachtaktiv ist und sich mal gemütlich im Zimmer einen durchzieht?

Vielleicht dann doch besser das nächste Angebot.

Durchgangszimmer mit Schlange

Wer sich auf  diese freundlich formulierte Anzeige meldet, muss nicht einmal Sex mit seinem Mitbewohner haben. Es ist außerdem keine Zweck WG. Volltreffer.

Naja, die Schlange “Naki” des Besitzers wird schon nicht stören. Aber das wird ja auch erwähnt:

Natürlich solltest du auch kein Problem mit Schlangen und häufigen Besuch von meinem Freund haben.”

Doch irgendetwas stimmt trotzdem nicht. Ah, genau, das mit dem Durchgangszimmer:

“…wenn man ins Bad möchte, muss man durchs Zimmer gehen. Ich weiß, ein großer Minuspunkt! Andererseits hat man dann sogesehen auch sein “eigenes Bad” :D”

Echt klasse. Dann sollte man sich aber beim Sex beeilen, wenn der eigene Partner da ist, sonst können die Mitbewohner nicht aufs Klo- weil du Sex hast!

Die Kollegen von jetzt haben auch ein paar Mails gesammelten von kuriosen Nachrichtenverläufen, wir haben die Besten rausgesucht:

Da werden wir uns doch irgendwie einig 😉 

“Hi (. . .),

Ich bin (. . . ), 25, und hätte noch ein Zimmer frei. Das Zimmer ist Ca. 13qm groß und in einer 3-zi-Wohnung in bogenhausen. S-Bahn und geschäfte des täglichen Bedarfs sind fußläufin g in nur wenigen Gehminuten erreichbar. Falls du Sex genauso magst wie ich, bin ich mir sicher, dass wir uns über die Miete schoeinig werden würden. Falls du dies jedoch als moralisch verwerflich empfindest, so verzeih die Störung. Bei Interesse können wir gerne vorab Bilder austauschen :).

LG (. . .)” 

Nicht weniger höflich, aber umso eindeutiger diese Anzeige

“hi,

wir sind drei junge informatiker und ein e-techniker. wir hängen zwar die meiste zeit beim programmieren sind aber ansonsten 4 fesche ansehliche junge männer. wir haben ein schönes helles ca. 15qm großes zimmer frei. wir suchen eine studentin, die uns ein leben außerhalb von bits und byts zeigt. schreib uns eine aussagekräftige mail, warum gerade du die richtige für unsere wG bist und schicke ein foto mit!

anforderungsprofil:

* gut aussehend

* sexy

* am besten solo

* offen für neues

* nett sympatisch

* dominant

bitt nur ernst gemeint zuschriften.

wir freuen uns auf dich!

(. . .)”

Da würde man als junge Frau doch gerne einziehen…

Top Lage, umsonst wohnen und das kleine Geschäft

“Als ich unterwegs war, erhielt ich einen Anruf von einer unbekannten Nummer. Ein Mann, schätzungsweise 30 bis 40 Jahre, hat mir ein WG-Zimmer anbieten wollen: 20 Quadratmeter, Altbau, beste Lage, er sei unter der Woche meistens beruflich unterwegs, drei Minuten zur nächsten U-Bahn-Station, Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Reichweite.

 Übereuphorisch wegen des unglaublich guten Angebots fragte ich: ‚Das klingt ja perfekt! Wie hoch ist die Miete?‘ Dann kam mit einer unfassbaren Selbstverständlichkeit von ihm: ‚Du wohnst umsonst. Du musst mich nur einmal die Woche anpinkeln.‘ Mit so etwas habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich habe aus allen Inseraten meine Rufnummer entfernt und hoffe weiterhin auf seriöse Angebote – und dass ich bald eine Wohnung finde.”

Viel Haut beim Skype Gespräch

“Ein junger Mann – Student, 26 – hatte mich angeschrieben, ob ich nicht an seiner WG interessiert wäre. Er und noch ein Mädel würden darin wohnen – am Max-Weber-Platz. Die Miete von 450 Euro war okay. Wir haben zuerst ein Skype-Date ausgemacht um Genaueres zu besprechen. Als wir skypten, kam der junge Mann gerade aus der Dusche und meinte, er ziehe jetzt nur schnell ein T-Shirt drüber. Im Laufe des Gesprächs wollte er mir ein paar Fotos von sich schicken, da er in letzter Zeit oft im Fitnessstudio war. Außerdem, meinte er, ginge sein Mikro nicht – wir haben einander also gesehen und geschrieben, aber nicht gesprochen. Nach einer gewissen Zeit ist er kurz in die Küche, um sich einen Tee zu machen – untenrum komplett nackt. Das hab ich erst gesehen, als er aufgestanden ist. Und er kam auch kurz darauf genauso nackt wieder zurück. Diesmal hatte ich vollen Blick auf seinen Schritt. Es laufe alles sehr frei in der WG, sagte er. Kurz darauf hab ich das Gespräch beendet und ihm mitgeteilt, dass ich nicht mehr interessiert sei.”

Und? Wie erging es euch bei eurer WG-Suche? Schickt uns eure kuriosen Erlebnisse oder erstellt direkt einen Beitrag.

Photo Credit: J. Lightning , cc

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Uniwiese statt Tinder – 3 Gründe, die Uni nicht zu schwänzen

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Das Semester hat begonnen. Du hast dich eh schon schwer aus dem Bett, vom Boden oder aus dem Schrank der fremden WG, in der es letzte Nacht heftig rund ging, aufgerappelt und musst jetzt auch noch in die Uni. „Was ein Akt. Muss ich das jetzt wirklich?!“ fragst du dich und bevor du noch die Frage zu Ende gedacht hast, hast du sie beantwortet: „Ne, doch lieber Fallout 4 zocken“. Im Fall einer erfolgreichen letzten Partynacht, lautet deine Antwort vermutlich: „Ne, doch lieber die mir unbekannte Person, neben mir, nochmal vernaschen“. Welcher dieser beiden Freizeittypen du nun auch sein solltest, die Antwort bleibt die selbe. Du machst dir also einen guten Tag und verzichtest mal auf die Universität.

Besteht ja keine Anwesenheitspflicht“ „Wird doch eh online hochgeladen.“ „Ich kenn da wen, der schreibt für mich mit“ „Den Dozenten muss ich mir nicht antun“ „Eigentlich wollte ich mal den neuen Burgerladen testen“ „Wollte heute Mama nicht die Wäsche abholen?“ etc.. Es finden sich unzählige vermeintliche Gründe und Argumente, die Uni einfach mal sausen zu lassen. Aber ebenso finden sich auch genügend Gründe, die Uni doch mal zu besuchen.

 

Meine 3 wichtigsten Gründe, die Uni nicht zu schwänzen:

Sture Dozenten

Es gibt viele Arten von Dozenten: Da haben wir z.B. die jungen & motivierten, die charmanten & alten, die jungen & überforderten und dann gibt es auch noch die sturen Dozenten. Die, über die du schon während der Veranstaltung mit deinem Sitznachbar lästerst. Die Art von Dozenten, die sich gegen alles weigern, was über 90 Minuten-vorbereitetes-Themenblatt-vorlesen hinaus geht. Die Art Dozenten, die nicht googlen, sondern yahooen. Dozenten, die stur in ihrer eigenen Welt leben und sich nichts sagen lassen. Die Art Dozenten, die die Sitzung nicht hochladen. Wenn du eben nicht zur Veranstaltung gegangen bist, hat die Veranstaltung für dich nicht existiert. Und was nicht ist, kannst du später auch nicht für die Prüfung verwenden.

 

Belegte, leere Plätze

Du bewirbst dich für dutzende Veranstaltungen des selben Moduls, aber kriegst nirgends einen Platz. Also beschließt du ,die Veranstaltung in einem späteren Semester nochmal zu belegen. Im späteren Semester kommen aber nochmal 4000-10-000 neue Studenten und du kriegst wieder keinen Platz. Du bist nun im 8. Semester, dein Studium ist aber noch im 3. Semester. Die beschissenste Situation, die viele nur all zugut nachvollziehen können. Beschissener ist aber, dass die Veranstaltungen zwar voll, die Hörsäle aber immer leerer zu werden scheinen. Das liegt einfach daran, dass viele, aus Gründen, die ich oben beschrieb, nicht zur Veranstaltung kommen. Ein Hörsaal voll leerer, aber gleichzeitig belegter Plätze. Sei jetzt schlau und nutze die Chance. Auch wenn die Veranstaltung im Moment voll-belegt ist, es gibt immer Teilnehmer, die den Kurs nach der 2./3. Sitzung aufgeben. Es lohnt sich also, einfach mal hinzugehen, zu sitzen und abzuwarten.

 

Sozialleben

So plump es klingt und so oft du es auch gehört haben solltest: Die Uni ist der beste Ort zum Knüpfen neuer Kontakte. Ob in einer Veranstaltung, in der Schlange vor dem Infocenter, auf dem Campus beim rauchen, auf der Uniwiese beim sonnen oder auf Klo beim frisch machen, überall in und um die Uni herum können sich Möglichkeiten ergeben, den tristen Unialltag zu versüßen. Dir sympathische, gleichgesinnte Menschen findest du am ehesten in der Uni. Mit den Freunden, die du in der Uni kennengelernt hast, kannst du dann auch zur nächsten Studentenparty gemeinsam aufbrechen und musst nicht wie ein Tropf einsam in der Ecke stehen. Du kannst natürlich auch dich der heutigen digitalisierten Welt anpassen und durch Facebook, Whatsapp und Co. deine neuen Freundesgruppen bilden. Aber das soziale Band, was da entsteht, ist nicht viel stärker als das des Tindermatchs, das du letzte Nacht hattest.

Bildquelle: flickr

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Das Zeitalter der geteilten Aufmerksamkeit

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Ich weiß noch, wie der Geschichtslehrer uns damals in der Schule vom Industriezeitalter erzählte: Überall Fabriken, Maschinen, Fließbänder, Massenproduktion und Wirtschaftswachstum. Einige Jahre später erzählte uns dann der Informatiklehrer, dass wir seit den 80er Jahren im Informationszeitalter leben. Informationen und Daten seien die neue Währung, und Wissen sei Macht. Nun stelle ich eine neue These auf und behaupte, dass wir seit etwa fünf bis zehn Jahren in einem neuen Zeitalter leben. Im Zeitalter der geteilten Aufmerksamkeit.
Was macht diese Phase der menschlichen Zivilisation aus? Im Mittelpunkt von allem steht unsere Aufmerksamkeit. Sie ist zu der wichtigsten Ressource unseres modernen Lebens geworden. Natürlich war es schon immer wichtig aufmerksam zu sein, sei es um den Säbelzahntiger im Gebüsch zu entdecken, oder um die besten Angebote auf dem Wochenmarkt zu finden. Aber im Vergleich zu Heute hat sich etwas Grundlegendes verändert. Die Herausforderung besteht nicht länger darin, die Informationen zu sammeln, sondern sie zu filtern. Durch Fernsehen, Radio und vor allem durch die neuen Kommunikationskanäle wie Facebook, Twitter, Youtube, WhatsApp und wie sie sonst alle heißen, bekommen wir ununterbrochen neue Informationen, mit denen wir uns dann auseinandersetzen wollen, sollen und manchmal müssen.
Und das Problem an dem Zeitalter der geteilten Aufmerksamkeit ist, dass es viel zu viele Informationen sind, die uns schlicht überfluten. Wenn es einer Werbefirma früher gereicht hat zu wissen, worauf wir stehen, und es uns auf unserer Lieblingsseite im Netz zu präsentieren, so kämpfen sie heute unerbittert gegen ein Dutzend anderer Werbungen um unsere Aufmerksamkeit. Überall Pop-ups und bewegte Bilder, Musik, blinkende Schrift… Ohne meinen Addblocker traue ich mich schon gar nicht mehr ins Internet und mache ihn nur auf Seiten aus, die mir tatsächlich etwas bieten und die ich unterstützen will. Aber auch ohne Werbung prasseln Informationen wie unaufhörlicher Herbstregen auf uns nieder. Wenn ich beim Frühstücken mal eben kurz durch Facebook scrolle, habe ich bereits 10Themen und 50 Meinungen dazu aufgeschnappt.
Natürlich wollen wir so viel wie möglich von der Welt um uns herum mitkriegen, und daran ist nichts verwerflich. Doch leider führt es dazu, dass wir uns nicht lange mit einer Sache beschäftigen können, weil wir Angst haben, etwas anderes zu verpassen. Wer kennt es nicht: Man unterhält sich mit einem Freund oder Freundin und plötzlich vibriert das Handy in der Tasche. Eine SMS? WhatsApp? Facebook? Twitter? Vielleicht meine Amazon Bestellung? Oder doch nur ein YouTube Video? Wir sind gespannt wie ein Kind am Heiligabend und während wir noch still vor uns hin rätseln, verpassen wir das nette Gespräch. Es fällt uns zunehmend schwerer uns länger auf eine Sache zu konzentrieren, denn überall lauert die nächste Ablenkung.
Multitasking war mal ein ganz großes Thema. Die hohe Kunst, mehrere Aufgaben parallel zu machen und alles zu schaffen. Heute weiß man, dass Multitasking überhaupt nicht funktioniert. Die Computer können das – warum nicht die Menschen? Die Wahrheit ist: Auch Computer können nicht mehrere Aufgaben gleichzeitig machen. Für den Bruchteil einer Sekunde beschäftigen sie sich mit einer Aufgabe, und wenn die Zeit abgelaufen ist, speichern sie den aktuellen Stand, laden eine andere Aufgabe und arbeiten dort weiter. Dies geschieht so schnell, dass wir den Eindruck bekommen, die Programme würden parallel ablaufen. Nun hat der Computer im Vergleich zu dem Menschen zwei Vorteile. Zum einen kann er viel effizienter speichern und laden und zum anderen kann er seine Aufgaben einfach pausieren. Wer schon einmal versucht hat gleichzeitig zu telefonieren und zu kochen, der weiß, wovon ich rede. Entweder bekommt man die Hälfte des Gesprächs nicht mit, oder das Essen brennt an.
An dieser Stelle fällt mir eine alte fernöstliche Geschichte über einen indischen König ein. Damals, vor hunderten von Jahren, war es üblich, dass mit einem Königreich auch eine Religion einher ging und der königliche Hof Priester unterhielt. Doch dieser König war mit allen ihm bekannten Religionen unzufrieden und so beschloss er, seine eigene Religion zu erfinden. Aber was sollte im Zentrum dieser neuen Weltanschauung stehen? Nach langem überlegen kam der König auf drei essentielle Fragen:
1. Wann ist die wichtigste Zeit im Leben?
2. Wer ist die wichtigste Person im Leben?
3. Was ist die wichtigste Tat im Leben?
Und weil der König weise war, fand er folgende Antworten darauf:
Wann ist die wichtigste Zeit im Leben? Jetzt! Es ist dieser Moment, denn etwas anderes haben wir nicht. Die Vergangenheit ist nur eine Erinnerung, sie existiert nicht mehr und kann auch nicht verändert werden. Die Zukunft ist nur eine vage Vorstellungen von dem, was werden könnte. Die einzige Zeit, in der wir wirklich sind und etwas bewirken können, ist das Jetzt.
Wer ist die wichtigste Person im Leben? Nein, das seid nicht ihr selbst. Es ist die Person, die euch in der wichtigsten Zeit des Lebens gegenüber sitzt. Es kann genauso gut ein Gegenstand oder eine Aufgabe sein. Es ist das Objekt, das in diesem Moment eure Aufmerksamkeit erfordert.
Und was ist die wichtigste Tat im Leben? Sich zu kümmern. Kümmert euch um die wichtigste Person eures Lebens zu der wichtigsten Zeit eures Lebens. Oder mit anderen Worten: Wenn ihr gerade mit euren Freunden in einem Café sitzt, dann seid in diesem Moment voll und ganz für sie da. Redet mit ihnen, lacht mit ihnen, weint mit ihnen, hört ihnen zu, widmet ihnen eure ganze Aufmerksamkeit, und vergesst dabei nicht zu atmen. Und wenn ihr gerade an eurer Hausarbeit schreibt, dann konzentriert euch nur auf das Thema und lasst euch nicht von anderen Dingen ablenken.
Man verpasst nichts im Leben, wenn man sich eine Zeit lang nur auf eine Sache konzentriert. Aber man erreicht nichts, wenn man seine Aufmerksamkeit ständig teilt.

Photo Credit: Neil. Moralee , cc

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Darum könnte es für Studierende bald keinen Onlinezugang zu Skripten mehr geben!

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Ich bin auf einen Artikel von ze.tt (gehört zur Zeit) aufmerksam geworden, in dem über ein ab dem 1.1.2016 in Kraft tretendes Gesetz über die Veröffentlichung von urheberrechtlich geschütztem Material für Hochschulen, Schulen und Unis berichtet wurde. Ich habe mich darauf hin mal ein bisschen damit beschäftigt und bin offen gesagt einfach erschüttert. Ich möchte Euch in diesem Artikel mal darüber informieren.


Das betreffende Gesetzt ist der § 52a UrhG. Er regelt, dass „veröffentlichte kleine Teile eines Werkes, Werke geringen Umfangs sowie einzelne Beiträge aus Zeitungen oder Zeitschriften zur Veranschaulichung im Unterricht an Schulen, Hochschulen, nichtgewerblichen Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung sowie an Einrichtungen der Berufsbildung ausschließlich für den bestimmt abgegrenzten Kreis von Unterrichtsteilnehmern“ online zur Verfügung gestellt werden dürfen, „soweit dies zu dem jeweiligen Zweck geboten und zur Verfolgung nicht kommerzieller Zwecke gerechtfertigt ist.“

Das heißt also, dass Professoren und Lehrer bei dem Erstellen von eigenen Lehrskripten für ihren Zwecke Inhalte kopieren dürfen. Diese kopierten Inhalte dürfen dann den Studierenden und Schülern zugänglich gemacht werden. Meistens funktioniert das in Universitäten und Hochschulen über einen passwortgesicherten Zugang auf Vorlesungsserver oder über Ilias, Lea, oder welche Namen diese Seite sonst noch trägt.

Es ist weiterhin in § 52a geregelt, dass ein Geldbetrag gezahlt werden muss, wenn der oben erwähnte Sachverhalt zutrifft. Zur Zeit schließt die Bildungseinrichtung einen Gesamtvertrag mit der VG Wort beispielsweise ab, der einen Pauschalbetrag festsetzt. Die VG Wort (Verwaltungsgesellschaft Wort) ist in diesem Fall der Vertreter der urheberrechtlich geschützten Materialien und Vertragspartner der Bildungseinrichtungen.

So weit, so gut. Es werden Skripte und andere Inhalte den Studierenden und Schülern zur Verfügung gestellt und das ganze ist zum Urheberschutz vertraglich mit einer Verwaltungsgesellschaft geregelt.

Doch die VG Wort hat gegen dieses Modell vor dem Bundesgericht erfolgreich geklagt! Das Urteil wurde am 20.3.2015 gesprochen und es besagt, dass es ein vertretbarer Aufwand ist jedes einzelne übernommene Werk in Lehrunterlagen über eine Eingabemaske der VG Wort mitzuteilen. Das bedeutet auch, dass eine Abrechnung nicht mehr über einen Pauschalbetrag erfolgt, sondern jede einzelne Quelle pro Studierendem/Schüler bezahlt werden muss.

Und das war der Punkt, an dem meine Empörung überhand nahm. Was ist denn die Folge, wenn dieses Gesetzt nächstes Jahr in Kraft tritt?

Es wird sicher einen Teil von Lehrenden geben, die engagiert sind und ihrem Lehrkreis gerne weiterhin die Unterlagen online zur Verfügung stellen wollen. Diese müssten dann ihre gesamten Unterlagen durchgehen und jede zitierte Quelle einzeln eingeben.
Eine weitere Option ist, dass in der Onlineversion für Schüler/Studenten die urheberrechtlich geschützten Inhalte nicht mehr enthalten sind, sondern nur ein Verweis auf diesen Inhalt vorhanden ist. Ich frage mich auf wie vielen Seiten dann von einem 150 Seiten langen Skript noch wirklich Inhalt wäre und auf wie vielen einfach nur Verweise auf Bücher aufgeführt wären.

Die letzte und die für Professoren und Lehrer einfachste Möglichkeit ist es aber die Unterlagen gar nicht mehr mit den Kursteilnehmen zu teilen. Das Gesetzt bezieht sich ja nur auf das Teilen von Inhalten und nicht auf die reine Verwendung. Also verwenden sicherlich einige Professoren und Lehrer ihre Skripte und Materialien einfach weiter und stellen sie den Studierenden und Schülern einfach gar nicht mehr zur Verfügung.

Ich finde das ist wirklich eine Unverschämtheit. Wollte die Bundesregierung nicht mehr für die Bildung machen? Dann ist es natürlich sehr hilfreich den Zugang zu Bildung für Studierende und Schüler so in Gefahr zu bringen.
In der Industrie und der Gesellschaft allgemein wird zudem immer von der Entwicklung zu einer “digitalen Gesellschaft” gesprochen und auf der anderen Seite wird das Teilen und Vernetzen von Onlineinhalten so erschwert.

Ich bin der Meinung, dass man das nicht so einfach hinnehmen kann und hoffe mit diesem Beitrag viele Leute erst einmal über das Thema zu informieren. Der 1.1.2016 ist ja nicht mehr allzu weit entfernt und ich wünsche mir, dass das Thema viel mehr gehört wird.

Photo Credit: DimitryB, cc

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Die Sache mit dem Erwachsen werden

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Vor einigen Wochen stand in meiner Familie mal wieder ein richtig großes Fest an. So eines, bei dem wirklich jedes Mitglied, jede Cousine, jeder Onkel mit und ohne Anhang sich auf dem Weg macht, um ein Wochenende im altbekannten Haus der Großeltern zu verbringen.

Alle Jahre wieder gibt es einen entsprechenden Anlass, meistens ein runder Geburtstag oder etwas ähnlich Bedeutendes. Ich mag solche Tage, das soll niemand falsch verstehen. Eine Familie zu haben ist was Schönes, eine so richtig große Familie zu besitzen nochmal schöner. Ganz davon abgesehen, dass nichts so sehr bindet, wie sich mit seinem Lieblingsonkel zu betrinken. Aber einen Nachteil hat dieses ganze Zusammentreffen allerdings.

Ich bin inzwischen in meinem siebten Semester angekommen und so langsam werden die Menschen in meinem Umfeld unruhig. Vor allem jene, die schon mindestens 10 Jahre von Montag bis Freitag arbeiten oder eventuell sogar schon im wohlverdienten Ruhestand sind. „Sieben Semester? Ist das nicht schon mehr als man sollte? Und was machst du jetzt genau damit?“. Da ich dummerweise auch nicht Medizin studiere und somit selbstbewusst sagen könnte „ja mein Studium ist nun mal sehr anspruchsvoll und außerdem werde ich mal dreimal so viel verdienen wie ihr alle“, sondern Geographie, worunter jeder zweite ein Studium des Stadt-Land-Fluss Spiels versteht und auf jeden Fall jeder absolut keine Ahnung hat, was so ein Geograph macht, komme ich regelmäßig in Erklärungsnot.

Den kleinen Prinzen zu zitieren hilft irgendwann leider auch nicht mehr. Das ist bei dem gelegentlichen Besuch bei den Eltern vielleicht noch gut zu überspielen, weil man ist dann ja erstmal wieder im Trubel des Studentenleben verschwunden für die nächsten 2 Monate, aber an diesem besagten Wochenende kam ich da nicht so einfach raus.

Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft diese Fragen an mich gestellt wurden. Und es ist ja wirklich sehr nett, dass sich so viele Mitglieder meiner Familie dafür interessieren, was ich so mache, aber das Problem ist, ich habe einfach keine Ahnung wie mein „Ernst des Lebens“, meine Montag bis Freitag Arbeitswoche, meine Definition für die nächsten 30 Jahre aussieht. Und solange ich im ersten, zweiten und auch dritten Semester war, war dies auch kein Problem. Da sind auch alle „Erwachsenen“ um einen herum noch zuversichtlich, das Kind hat ja noch Zeit. Und wie ich selber so gerne am besagten Wochenende wiederhole, mein Fach ist ja so vielseitig und interessant, da gibt es so viele Möglichkeiten, in die man später gehen kann.

Das ist auch so, und ich bereue es keine Sekunde, dass ich Geographie gewählt habe und nein, nicht auf Lehramt, und ja das gibt es auch als Ein-Fach Bachelor. Aber ich muss mir gerade selber bewusst machen, dass irgendwie die Zeit zwischen dem zweiten und dem sechsten Semester zusammengeschrumpft ist auf diese gefühlt vielleicht vier Monate. Als würde in meiner Studentenzeit die Zeit anders laufen als um mich herum und auf einmal stehe ich vor diesem großen, dunklen Tor, auf dem „Erwachsen“ und „Verantwortung“ steht, und die Uni liegt hinter mir und wird immer kleiner und kleiner. Und um mich herum wuseln Freunde, die man in den letzten Jahren gemacht hat und die ein so fester Bestandteil des Lebens geworden sind. Ohne die mir meine Freizeit und meine Nächte so leer und langweilig vorkommen würden und ich mir nicht vorstellen kann, dass dies in 5 Jahren nicht mehr so sein wird.

Das ist wahrscheinlich einfach der Lauf der Dinge, doch all das macht mir gerade ganz schön Angst. Ich weiß nicht wieso und ich denke (hoffe), dass es vielen so geht und ich nicht die erste Studentin am Ende ihres Bachelors bin die auf einmal mit der Realität konfrontiert wird. Aber eigentlich ist es ja keine Überraschung. Am Tag der Einschreibung wusste ich, ich würde die Uni auch irgendwann verlassen und mir dann einen Job suchen. Doch jetzt ist dieses fiktive „irgendwann“ und „bis dahin weiß ich was ich will“ hier vor meiner Tür und ich möchte mich am liebsten verkriechen.

Na gut, ich tu es eigentlich auch. Im Zuge meiner grandiosen Verdrängungstechniken setze ich diesmal auf die guten alten Serien meiner Teenie Zeit und teilweise die aus den Zeiten meiner älteren Schwester, die man aber als kleine Schwester heimlich aber stolz mitgucken durfte. Diesen in gewisser Weise sehr vertrauten Charakteren begegne ich nun wieder und verstecke mich hinter den fiktiven Schicksalen vor meiner Zukunft. Aber etwas ist passiert, mit dem ich nicht gerechnet habe. Etwas, was mir als 15 jährige nicht auffiel.

Selbst die Helden meines jugendlichen Ichs konfrontieren mich mit der Wirklichkeit. Ganz ehrlich, wie kann es sein, dass sämtliche Rory Gilmores, Brooke Davis‘ und Joey Potters schon mit 16 oder allerspätestens 18 wissen, was ihr Sinn des Lebens ist? Ich fühlte mich etwas verarscht, als ich da vor meinem Fernseher saß und die Entwicklungen meiner ehemaligen Lieblingscharaktere beobachtete. Wie kann dieses gut 6 Jahre jüngere HighSchool Mädchen mehr über ihre Wünsche fürs Leben wissen als ich. Ich weiß, ich weiß, dass ist alles nur fiktiv, aber wenn man sich gerade in wahrscheinlich dem größten Verdrängungsskandal der eigenen Geschichte befindet, reicht auch die fiktive Erfolgsgeschichte aus, um mich aus meiner Illusion zu werfen.

Jetzt muss ich wohl herausfinden, was als nächstes kommt. Vielleicht mache ich ein Mind Map, das hat doch schon in der Schule immer so gut beim Bewältigen von Aufgaben geholfen, klasse Methode die einem da beigebracht wurde. Vielleicht rufe ich auch einfach meine Freunde an, die dieselbe Semesteranzahl haben wie ich und vergesse für einen Abend mein großes schwarzes Tor. Vielleicht ruft irgendjemand eine „Stadt-Land-Fluss Weltmeisterschaft“ in den nächsten zwei Jahren ins Leben, bei der man so richtig reich wird. Das wär doch schön.

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Warum ich beschlossen habe, in Südafrika zu studieren

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Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben – so geht ja bekanntlich dieses schöne Sprichwort.

Ich machte mich nach langer Qual bezüglich der Wahl meiner Ausbildung/Studiums (“Was zur Hölle will ich eigentlich vom Leben?”) nach zwei Jahren des Jobbens auf nach Südafrika, um Food Studies zu studieren. Wie war es dazu gekommen, und was ist das denn überhaupt für ein Studium?

Fangen wir mal von vorne an. Ich war mit der Schule fertig, und bisherige Praktika hatten meiner Orientierung in Sachen Job nicht wirklich weitergeholfen. Ich hatte bei einer Fotografin, einer Pferdesportzeitschrift, einem Müslikonzern, einem Malergroßbetrieb, einem Immobilenbüro, einem Landwirtschaftlichen Betrieb gearbeitet und dies hatte mich zu Folgendem Ergebnis gebracht:

Fotografie ist ein tolles Hobby. Wenn man pro Tag aber 3 Familien mit schreienden Kindern, einen hyperaktiven Jack Russel Terrier, der das Studio auseinander nimmt, und ein paar glückliche Pärchen fotografieren soll, wird es schnell eher zum SM-Studio. Journalismus besteht nur minimal aus kreativem Schreiben, Immobilien vermakeln dafür umso mehr. Der Landwirtschaftliche Betrieb machte mir als Dorfkind große Freude, meine Eltern hielten das für ziemlichen Mist. Aber, wer hätte es gedacht: Die “Notlösungen” Müslikonzern, welcher ein duales Studium anbietet, und der Job im Malereigroßbetrieb ließen in mir eine Idee aufkeimen.

Mir hatte nämlich bei ersterem die Produktentwicklungsabteilung besonders gefallen, und bei letzterem war die Kundenberatung, wenn auch nicht im Bereich Essen, scheinbar ziemlich mein Ding, denn ich bekam viel positives Feedback.

Warum also nicht…was mit Essen? Koch? Nee, die Ausbildung, oder eher Ausbeutung hat in Deutschland keinen guten Ruf. Aber praktisch angelegt wollte ich es trotzdem. Durch Recherche via Google offenbarte sich : “Food Studies and Culinary Arts Diploma!” Das klang viel versprechend, und so bewarb ich mich bei einer Akademie in Südafrika. Von meinen Abenteuern dort soll im Folgenden die Rede sein.

 

Part 1 : The difficulies of moving to Africa

Ich hatte also meine Zusage bekommen und war euphorisch. Es ging nach Südafrika! Auf der Website der Südafrikanischen Botschaft druckte ich die nötigen Formulare zum Beantragen einer „Study permit“ aus. Hiermit hatte ich für die nächste Wochen einen Full-Time-Job. Von Röntgenbildern, Bluttests, Kontoauszügen, Rückflugtickets…die Liste war endlos. Und nicht besonders detailgetreu, denn wenn es um Begriffe wie „ausreichend“ geht, legt die Botschaft sich nicht gerne fest. So kam es, dass ich mein Bündel von Papieren zur Post trug, oder eher schleppte, nur um es eine Woche später zurückzubekommen. Ich hatte nach Ermessen der Sachbearbeiterin nicht „ausreichend“ Geld auf meinem Kontoauszug nachgewiesen! Dieses Problem ließ sich glücklicherweise lösen, danke an meine Familie – also in der Woche darauf das Gleiche Spiel. Müsste jetzt ja klappen! Zwei Wochen später hatte ich wieder Post, und wieder hatte ich alles zurückbekommen!
Was war passiert? Die gute Frau von der Botschaft hatte entschieden, dass Sie gerne noch eine Bestätigung der Akademie hätte, dass diese beim „Department of education“ gemeldet sei. Gut, dass ihr das noch eingefallen ist, auf der Liste der benötigten Dokumente steht das nämlich nicht!
Langsam wurde die Zeit knapp, und ich versuchte mich an den Gedanken zu gewöhnen, nicht rechtzeitig zum Semesterbeginn in SA zu sein. Aber es geschehen ja immer wieder Wunder, und so kam 5 Tage vor meinem geplanten Abflug endlich das Visum. Nervenkitzel vom Feinsten!
Prima, dachte ich, nun kann ja nichts mehr schief gehen. Ab zum Frankfurt Airport und bei Air Namibia meine Buchungsbestätigung vorgelegt, bereit zum Abflug. „Hmmm…ihr Name steht nicht auf der Passagierliste!“ Das konnte ja nun nicht wahr sein, oder? Was war passiert? Ein Bekannter von mir arbeitet beim Zoll am Frankfurter Flughafen und erklärte, das passiere schon mal bei Air Namibia. Die Airline sei finanziell ziemlich pleite und daher leiste sie sich kein modernes Buchungssystem, und die Flieger kämen auch ab und an mal kurz nach dem Start wegen technischer Probleme zurück. Das machte ja nun wirklich Mut, und so konnte ich mich nicht wirklich freuen, als man dann doch noch einen Sitzplatz für mich fand und mir meine Bordkarte überreichte..

Vom Flug und der Ankunft in SA lest ihr in meinem nächsten Beitrag!

Greetings from Africa!

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Warum ich angefangen habe uns zu hassen, als ich Student war

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Ich weiss nicht ob alle Neustudenten so denken oder dachten, aber bevor ich Student wurde, habe ich Studenten gehasst. Und als ich dann Student war, habe ich angefangen uns zu hassen. Eine richtige Abneigung habe ich empfunden. Das Studentensein habe ich immer mit faulem Zeitverstreichen, naivstem Hedonismus und geizigem Egoismus verbunden. Ich habe mich jedoch geirrt. Studenten sind nicht naiv, faul oder egoistisch, im Gegenteil! Sie wissen was sie wollen, haben klare Ziele und sind solidarisch. Natürlich ist man hilfsbereiter, wenn man selber auf Hilfe angewiesen ist; ohne Kohle von Oma, Opa oder Eltern läuft es bei den wenigstens. Und wenns läuft, dann aufgrund von 2-3 Minijobs, was natürlich das Studium belastet. Zusammenfassend kann man sagen, dass wir Stduenten es schwer haben. Aber ich mag uns dennoch nicht. Und ich finde es sollte mehr von uns geben, die ebenso empfinden. Wir Studenten sollten uns einmal kritisch beäugeln.

„WARUM UNSERE STUDENTEN SO ANGEPASST SIND“, von der Lehrbeauftragtin des Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie in Bonn Dr. Christiane Florin, ist ein kleines, dünnes Buch über uns Studenten. Ich habe es kurz vor Studiumsbeginn gelesen und bin verdammt froh es getan zu haben. Wie ich Anfangs meinte, habe ich mich geirrt. Aber nicht dahingehend, dass wir Studenten nicht scheiße wären- Das sind wir nämlich! Frau Dr. Florin formuliert es zwar nicht so hart wie ich, aber im Kern meinen wir das gleiche.

In „WARUM UNSERE STUDENTEN SO ANGEPASST SIND“ schreibt sie davon, dass Studierende weniger kritisch hinterfragen, weniger Eigeninitiative wahrnehmen aber mehr verlangen – „im Vergleich zu wann?“ wirst du nun einwenden und das tat ich auch. Doch schon in den ersten Seiten bemüht sich Dr. Florin der „du von deiner Alt-Generationen-Loge kannst uns Studenten gar nicht beurteilen“-Keule auszuweichen und das tut sie korrekt und gerechtfertigt. Sie argumentiert nicht wie eine ”Alte” aus der oberen Loge, die alles ”neue” prinzipiell schlechter findet als es ”früher” war. Sie erklärt, dass diese Veränderung der Studierenden-Mentalität aufgrund der Politik zustande kam. Es war eine stetige Verwirtschaftung des Bildungssystem, was letztlich im Bologna-Vertrag mündete. „Bologna?!“, ja Bologna! Das ist keine Sauce für Nudeln, das ist die Stadt in Italien, in der das ”einheitliche” Studiumssystem beschlossen wurde. Das System, worunter wir Studenten heute leiden; Stichwort: CreditPoints, Bachelor/ Master.

Aufgrund dieses Vertrags schuften wir uns 30/ 40 Stunden in der Woche ab, hetzen von Raum zu Raum, von Büro zu Büro, von Einführungsveranstaltung zu Einführungsveranstaltung. Fünf Tage die Woche hetzen wir um ja die genaue Anzahl an CreditPoints zu sammeln, die unser Modulhandbuch uns vorschreibt. Denn „1 CP mehr erkennt die Software nicht“, erklärt der blasierte Mann im Anzug uns, „und dann kann die korrekte CP-Verwertung nicht garantiert werden.“

Verschwitzt vom Gehetze packen wir unsere grüne 1,5 Liter-Saskia vom LIDL aus und heben erstmal die Hand, denn wir haben eine Frage: „Ich brauche 4 CP- was muss ich dafür tun?“ „Wie viele Seiten soll die Hausarbeit haben?“ „Welche Schriftart, welche Schriftgröße wird verlangt?“ „Welche Zitiertechnik erlauben Sie?“ „Gibt es in der Mensa auch Glutenfreies Brot?“, okay, die letzte Frage habe ich mir ausgedacht, aber es ist wohl klar worauf ich anspielen will: Wir fragen nach allem, außer dem Inhalt. Der, und so beschrieb es auch Dr. Florin in ihren Beobachtungen als Lehrbeauftragte, wird schlicht konsumiert. Das Licht des Beamers überschattet jegliches kritisches Denkvermögen. Ein Beispiel aus meinem Studentendasein: Ich studiere auf Lehramt und sitze in einem Kurs über Bildung, die Dozentin erklärt abermals, dass Bildung vor allem durch Eigeninitiative funktioniert: „Sturer Frontalunterricht schafft nichts außer Lemminge. Sie als zukünftige Lehrende müssen den Austausch mit ihren Schülern suchen. So versuche ich es auch im Moment mit Ihnen. Schreiben sie nicht plump die Folien ab, sondern lesen und hören Sie zu. Wenn es sein muss, kritisieren sie was ich vortrage- das ist Bildung.“ Oh welch Ironie, dass in dem Moment eine Kommilitonin mich anstupst und fragt was sie für 2 CP hier machen müsse und sich darüber echauffiert, dass die Dozentin keine Folien nutze und allgemein so schwammig unterrichte. Sie wolle wissen, was sie leisten muss und nicht was ”Bildung” ist. Oh welch Wut sich da in mir auftat. Oh welch sturer Ignoranz sich einige Studierende doch ergeben. Und diese Unterwürfigkeit der Studierenden vor dem System hat auch Dr. Florin ausmachen können.

Wir Studenten sind so gepusht vom Modulhandbuch, dass wir es nicht einmal mehr in Frage stellen. Wir regen uns über die fehlende Freizeit auf, ja, aber die holen wir zu genüge am Wochenende nach. „Fünf Tage pauken und zwei Tage ausrasten“ ist die Devise. Solange wir diesen ”Ausgleich” haben, sind wir einigermaßen zufrieden. Und wie auch Dr. Florin, sehe ich genau hier das Problem bzw. den Punkt, warum wir „scheiße“ sind: Bologna verlangt viel von uns ab. Wir sollen bestimmte Leistungen in einer bestimmten Zeit vollbracht haben, um genau dann in die Berufswelt einzusteigen, wie es sich die Vertragsschreiber um 2000 rum ausgedacht hatten.
Das Bologna-Diktat ist so repressiv, dass wir Widerstand sogar ablehnen. Wir haben das Bologna-System verinnerlicht, fügen uns den wirtschaftlich-motivierten Erwartungen, verteidigen sie sogar. Dr. Florin schreibt, dass viele Studierende diesen Leistungsdruck sogar willkommen heißen. Oh welch Ironie!

Die Universität war, wenn auch nur im Gedanken Humboldts, ein Ort der Lehre, an dem du nicht nur deinen zukünftigen Beruf lerntest, sondern auch dich kennenlerntest. Ein Ort, an dem du die Welt entdecktest und verändern konntest.

Es ist mir vollkommen unverständlich, dass wir die Kinderarbeit des 19. Jahrhunderts, welche ja einen Anteil am Aufmarsch des kapitalistischen Wohlstands hatte, verurteilen, aber die Ausbeutung der Jugend, die heute stattfindet, geschehen lassen. Es ist mir verdammt unverständlich, dass die Bildungsstreiks 2009 endeten.

Photo Credit: lewishamdreamer , cc

Der Beitrag Warum ich angefangen habe uns zu hassen, als ich Student war erschien zuerst auf Studiblog.

Mit dem Kind auf dem Campus- Alltag einer Mutter

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Familienfreundliche Hochschule. Wie sieht das aus?

  • Kaputte Hochstühle in zwei von drei Mensen. In der dritten gibt es gar keine.
  • Ein Wickeltisch in jedem Gebäude, wie etwa im Keller (mit kaputtem Fahrstuhl, ideal für den Kinderwagen) oder eingepfercht als Klapp-Wickelablage zwischen Tür und Wand.
  • Ein Familienzimmer auf dem Campus, so weit weg, wie die letzte Besenkammer (und noch alles ganz neu: bestimmt, weil man mit Kind und dem ganzen Krempel, den man dann sowieso mit sich herum schleppt, nie dorthin gelangen kann).
  • Man darf 4 oder 5 mal fehlen, anstelle der nur 3 mal in anwesenheitspflichtigen Veranstaltungen, sofern man ein Attest hat. Dafür also einen Tag im überfüllten, lauten und verschnupften Kinderarztwartezimmer verbringen, definitiv nicht erholsam. Oder man gleicht Fehlzeiten durch Extraarbeiten aus. Weil man natürlich mehr Zeit hat, wenn das Kind krank zu Hause bleibt.

Wenn ich über den Campus laufe, meinen Sohn an der Hand, werde ich wie ein Alien von einem fernen Stern angestarrt. Ok, fairer Weise muss man zugeben, dass ich an einer Technischen Hochschule studiere, und Frauen sind hier eh rar.

Kinder gibt aber gar keine.

Aber wenn man dann den Hörsaal betritt, geht ein Leuchten über die Gesichter der Anwesenden. Wir sind vielleicht fremde Wesen vom unendlich fernen Stern, aber ein echtes Kind mit großen, blauen Kulleraugen und einem niedlichen Lachen ringt selbst dem grummeligsten Professor ein Lächeln ab. Dabei war der erst skeptisch gewesen, ob das mit Kind in der Vorlesung so gut klappt. Und wehe, wenn er zu laut ist, dann müsse ich natürlich raus. Aber wenigstens hatte ich vorher gefragt (nicht, dass ich eine Wahl gehabt hätte: wenn er anders betreut werden könnte, nehme ich ihn natürlich nicht mit!).

Als bald sind auch alle Studenten damit beschäftigt, sich Apfelschnitzer oder selbst gemalte Bilder aufschwatzen zu lassen. Ob das dem individuellen Lernerfolg zuträglich ist? Ehe man doch wegen zu viel Störens den Raum verlassen muss, bekommt das Kind dann doch die Kopfhörer aufgesetzt und es darf am Laptop einen Film schauen: aber das ist fast ebenso viel Ablenkung, wie das kindliche Gebrabbel. Immerhin wollen jetzt alle mitschauen! Und wenn er dann gluckst, weil eine animierte Maus einen Purzelbaum schlägt, lockert das die Stimmung im ganzen Raum.

Nur die Mutter ist angespannt. Mütter sind das immer.

Ob da noch ok ist, oder war das Lachen schon zu laut? Kann ich mein Kind eigentlich so viel Fernsehen lassen? Und was mache ich, wenn der Clip vorbei ist? Wie lange bleibt er noch still? Man ist immer unruhiger und abgelenkter. Nach 90min ganz fertig mit den Nerven. Dabei verabschiedet sich der Professor mit einem Lächeln und läd’ den Sohn in eine weitere Vorlesung ein. Allerdings erst, wenn er größer ist. Sie Kommilitonen sind auch alle gut gelaunt.

Nur die Mutter ist angespannt. Wie immer.

Also noch schnell in die Mensa, einen Schokomuffin kaufen. Oder zwei.

Auch hier lächeln die Leute. Klar, ein Kind ist in der Universität ungewöhnlich. Trotzdem scheinen ihm alle es am liebsten über den Kopf streicheln zu wollen. Es gibt sogar einen Schokoriegel geschenkt.

Draußen dämmert es aber schon. Als Mutter will man ja nicht zu spät zu Hause sein, damit es rechtzeitig Abendessen gibt – oder war der Muffin das jetzt? Darf man einem Kind so spät noch Süßes geben? – und der Kleine dann früh ins Bett kommt. Wie es sich eben gehört.

Also los, Beeilung!

Zu Hause angekommen, Kind glücklich und mit verschmierten Schokofingern, erklärt, dass es am liebsten jeden Tag mit in die Uni kommen würde. Man selbst sagt dazu nichts. Aber als es dann endlich im Bett ist und die Anspannung von einem abfällt….

Ja, eigentlich war der Tag gar nicht so schlimm. Eigentlich waren alle freundlich. Zu mir und meinem Sohn.

Richtig Familienfreundlich. Und aus Hochstühlen ist er eh schon heraus gewachsen.

Die Mutter ist nicht mehr angespannt.

Manchmal stresst man sich selbst mehr, als andere. Manchmal reicht es, wenn die anderen Lächeln und man das Lächeln zurück gibt. Dann zählen nicht familienfreundliche Zertifikate oder Angebote auf einer Strichliste. Sondern der Mensch. Ob nun Kommilitone, Professor oder Mensaköchin. Familienfreundlich ist, was man daraus macht. Sicherlich gibt es noch einigen Bedarf, Kinder müssten alltäglicher im Hochschulalltag werden. Eben keine Wesen von einem fernen Planeten. Aber die Bereitschaft, sie freundlich aufzunehmen, ist da. Also sollte man selbst einmal durchatmen und dann den neuen Tag wuppen. Klappt schon, hat immer irgendwie geklappt – und heute sogar richtig gut.

Bildquelle: pixabay.com

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